„Nur wer mit einem schwachen Yen rechnet, sollte japanische Aktien kaufen“ Klaus Kaldemorgen klärt über Währungseffekt auf
Die vor vier Jahren begonnene expansive Geld- und Fiskalpolitik in Japan, Abenomics, scheint nun Früchte zu tragen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal zum sechsten Mal infolge gestiegen. Der private Konsum legte gegenüber dem Vorquartal um 0,9 Prozent, die Einkommen um 1,1 Prozent zu.
Auch die Aktien sind in Japan derzeit attraktiv bewertet. Lohnt sich nun ein Einstieg in den japanischen Aktienmarkt? Laut Klaus Kaldemorgen kommt es auf die Währungsprognose an. „Man sollte sich nur für Titel aus Japan entscheiden, wenn man mit einem schwachen Yen rechnet“, erklärt der Fondsmanager bei der Deutschen Asset Management (ehemals DWS) in seiner Handelsblatt-Kolumne.
Korrelation zwischen der Devisen- und der Indexentwicklung
Grund ist die starke negative Korrelation zwischen der Devisen- und der Indexentwicklung, die in Japan laut Kaldemorgen bei 50 Prozent liegt. Denn viele börsennotierte japanische Unternehmen produzieren hauptsächlich für den Export. Bei einem schwachen Yen werden die Produkte für ausländische Abnehmer günstiger, die Nachfrage steigt und damit auch der Unternehmensgewinn. Wertet der Yen auf, tritt der gegenteilige Effekt ein: Die Produkte werden teurer, die Nachfrage und der Gewinn gehen zurück.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Wer also mit einem schwachen Yen rechnet und japanische Aktien kauft, sollte das Währungsrisiko absichern, rät Kaldemorgen.
Ähnlicher Effekt beim Dax
Ein ähnlicher Effekt lässt sich übrigens laut dem Starmanager auch bei deutschen Aktien beobachten. So legte der Euro zwischen Juni und Ende August um 7 Prozent zu. Im selben Zeitraum verlor der Dax circa 8 Prozent.