Occupy EZB Femen-Demonstrantin stört Draghi-Pressekonferenz
Die Protestierende sprang auf Draghis Tisch, schrie “Nieder mit der EZB-Diktatur”
... und warf mit Konfetti,
... bevor sie vom Tisch gezogen wurde
... und vom Sicherheitspersonal abgeführt wurde.
Draghi wurde ebenfalls weg eskortiert. Bei der Demonstrantin handelt es sich nach Spiegel-Informationen um die deutsche Femen-Aktivistin Josephine Markmann, bekannt unter dem Nachnamen Witt. Die Frau traf in den vergangenen Jahren bereits mehrmals öffentlich in Erscheinung. So störte sie im Dezember 2013 mit einem Oben-Ohne-Auftzritt die Weihnachtsmesse im Kölner Dom. Einige Monate später wurde sie in Tunesien, wo sie für die Freilassung einer anderen Aktivistin demonstrierte, verhaftet und verbrachte mehrere Wochen im Gefängnis. Auf der EZB-Pressekonferenz trat die Aktivistin allerdings ausnahmsweise vollständig bekleidet auf.
Der EZB-Präsident wurde nicht verletzt und nahm kurz danach seine Ausführungen wieder auf, sammelte die losen Blätter seiner Rede wieder ein und bemühte sich, die entsprechende Stelle wieder zu finden.
Der Protest folgt auf Zusammenstöße im vergangenen Monat zwischen Polizei und Protestierenden gegen die Sparmaßnahmen und die EZB-Politik in Frankfurt. Die fast rekordhohe Arbeitslosigkeit, eine sich schwer tuende Wirtschaft und eine Krisen-Management-Strategie privilegiert nach Ansicht der Demonstrierenden die Reichen statt die Armut zu reduzieren. Draghi optimistisch
“Lassen Sie mich mit dem Positiven beginnen”, sagte Draghi, als er seine Pressekonferenz wieder aufnahm und eine optimistische Einschätzung der Auswirkungen der jüngsten EZB- Maßnahmen abgab.
Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank hilft nach den Worten von EZB-Präsident Mario Draghi der Konjunkturerholung in der Region und wird die Inflation ankurbeln.
“Die Umsetzung des Aktiva-Kaufprogramms läuft glatt,” sagte Draghi am Mittwoch auf der Pressekonferenz der EZB. Zuvor hatte der EZB-Rat die Zinsen unverändert belassen. “Es gibt eindeutige Anzeichen, dass die von uns ergriffenen geldpolitischen Maßnahmen wirksam sind.”
Draghis Argument, wonach die seit langem angeschlagene Konjunktur Europas auf die neue, im Vormonat gestartete Runde an Stützungsmaßnahmen reagiert, wird von den Daten gestützt. Messgrößen für Aktivität und Zuversicht zeigen nach oben, während die Kreditvergabe sich erholt. Der EZB-Präsident, der die Notenbank zu beispiellosen Maßnahmen zur Abwendung einer Deflation geführt hat, sagte, dass die Maßnahmen fortgesetzt werden bis September 2016 oder bis eine “nachhaltige Korrektur der Inflationsentwicklung” erkennbar ist.
“Der Rat wird seine geldpolitische Strategie verfolgen und sich auf die Inflationstrends konzentrieren,” sagte Draghi.