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ODDO BHF Asset Management Diese Vorteile hat quantitatives Fondsmanagement

Blindes Vertrauen in den Computer: Das ist ein oft gehörtes Vorurteil im Zusammenhang mit quantitativen Anlagestrategien. Dabei ist der Computer ein unverzichtbares Hilfsmittel, um die Kurse von Aktien zu analysieren. Gleichzeitig hilft er, einen kühlen Kopf zu bewahren und auf der Grundlage objektiver Ergebnisse die besten Wertpapiere für das Portfolio auszuwählen.

Unsere mehr als zehnjährige Erfahrung beweist, dass sich mit unserem internen Modell zur Titelauswahl – einem quantitativen Ansatz, der sich nicht auf eigene Prognosen stützt – Mehrwert generieren lässt. Unsere Ergebnisse sind ein Beleg dafür, dass selbst an hocheffizienten Märkten regelmäßig eine Outperformance generiert werden kann.

Ebenso wie beim aktiven Management gibt es bei quantitativen Strategien unterschiedliche Ansätze für die Aktienauswahl. Es gibt sowohl sehr fokussierte Konzepte, die sich auf Faktoren wie beispielsweise Momentum konzentrieren, als auch stark diversifizierte, multifaktorielle Varianten.

Systematik im Investitionsprozess

Allen diesen Ansätzen gemein sind die spezifischen Vorteile des quantitativen Managements: Der erste Vorteil ist die Fähigkeit, ein großes Anlageuniversum systematisch abzudecken. Nehmen wir beispielsweise den europäischen Aktienmarkt, der durch den Index Stoxx 600 repräsentiert wird: Ein Quant-Manager ist in der Lage, die Entwicklung der Kurse und der fundamentalen Kennzahlen aller 600 vertretenen Aktien ständig zu verfolgen und zu analysieren. Gestützt auf die Informationen seines Modells kann er eine Auswahl treffen. So kann er ein breites Anlageuniversum aktiv nutzen und die Chancen, vielversprechende Wertpapiere zu selektieren, erhöhen sich.

Ein aktiver Fondsmanager kann nur eine begrenzte Anzahl von Unternehmen gründlich analysieren und ist daher in seiner Auswahl eingeschränkt. Damit ist auch die Wahrscheinlichkeit, eine Outperformance gegenüber dem Index zu erzielen, geringer. In unserem Portfolio selektieren wir 100 Titel aus dem Stoxx 600. Damit haben wir mehr Möglichkeiten, interessante Titel zu finden und sind gleichzeitig besser diversifiziert, was die Verluste möglichst begrenzt.

Der zweite Vorteil liegt darin, dass die Aktienauswahl nach vorgegebenen Regeln erfolgt, die den Anlegern detailliert aufgelistet werden können. Zudem ermöglicht die systematische Anwendung dieser Regeln eine präzise Messung ihrer Effizienz. Somit ist der Fondsmanager jederzeit in der Lage, die erzielten Ergebnisse zu erläutern und zu analysieren. Daher ist das quantitative Management grundsätzlich sehr viel transparenter als das aktive Fondsmanagement.

Quantitatives Fondsmanagement ist eine „Black Box“

Allerdings gibt es auch bei Quant-Managern in dieser Hinsicht Unterschiede. Werden die Anlageentscheidungen aufgrund komplexer mathematischer Modelle getroffen, ist es schwierig, die zugrunde liegenden Elemente detailliert darzustellen und die dahinter stehende Logik zu erklären. Dieses Phänomen einer „Black Box“ ist häufig bei Modellen zu finden, die primär auf mathematischen oder statistischen Optimierungsverfahren basieren.

Ein dritter Vorteil spricht für das quantitative Management: Die fast vollständige Ausschaltung von Emotionen. Nach Erkenntnissen der Behavioral Finance spielt dieser Faktor eine wichtige Rolle. Der Quant-Manager folgt einem systematischen Ansatz, der konsequent und diszipliniert angewandt wird. Durch Anwendung trendfolgender Momentum-Strategien kann er sogar die Irrationalität von Markteilnehmern systematisch nutzen, um Outperformance zu generieren.

Disziplin bringt Erfolg

Während der Finanzkrise im Jahr 2008 musste unser Portfolio im Vergleich zum Markt relativ hohe Verluste hinnehmen. Damals war die Versuchung groß, sich über Regeln hinwegzusetzen. Dennoch hielten wir uns weiterhin diszipliniert an die Vorgaben unseres Modells, was sich am Ende auszahlte: Unser Portfolio holte seine Underpeformance im darauffolgenden Jahr problemlos auf. Dies ist keineswegs eine Ausnahme.

In einer stark angespannten Marktlage machte sich unsere Disziplin fast immer bezahlt, da Phasen der Underperformance schnell wieder aufgeholt wurden. So schneidet in Phasen, in denen die Kursentwicklung durch makroökonomische Faktoren wie beispielsweise Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten bestimmt wird, unser Portfolio eher unterdurchschnittlich ab. Da diese Phasen jedoch normalerweise nicht lange anhalten, holen wir diesen Rückstand schnell wieder auf.