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ODDO BHF Asset Management Investmentstrategie „Chancen der Kurskorrektur nutzen“

Die Pessimisten haben doch Recht behalten: Die Aktienmärkte haben im Oktober eine Korrektur um fast 10 Prozent erfahren. Die Ursachen sind inzwischen hinreichend bekannt: Sorgen um das chinesische Wachstum, US-Gewinne auf ihrem Zenit, Auswirkungen des Handelskriegs und Risiken in Europa. Aus makroökonomischer Sicht dürften die weltweiten Prognosen weiter nach unten korrigiert werden.

So präsentieren sich die Aussichten in der Eurozone weniger erfreulich. Die jüngsten Einkaufsmanagerindizes sprechen für eine annualisierte Wachstumsrate von rund 1,5 Prozent anstatt wie bisher von 2 Prozent.

Das US-Wachstum bleibt solide (3,5 Prozent im dritten Quartal). Aber auch hier ist 2019 aufgrund des kombinierten Zusammenspiels aus einer weniger unterstützenden Zentralbank und nachlassender Steuersenkungsimpulse mit einer Abschwächung auf rund 2,5 Prozent zu rechnen.

Chinas Wachstum dürfte sich dank der maßvollen Konjunkturmaßnahmen bei etwa 6 Prozent stabilisieren. Die Reaktion der Anleger auf die korrigierten Prognosen (Wachstumsverlangsamung um 0,5 Prozent in 2019) fiel recht heftig aus.

Anleger strafen Umsatzwarnungen

Die Berichtssaison – obgleich insgesamt zufriedenstellend – hat diesmal nicht als Katalysator für Aktien gewirkt. Vielmehr treibt Anleger die Einschätzung um, dass die Gewinne oder vielleicht sogar der Zyklus den Zenit überschritten haben. Entsprechend gnadenlos werden jegliche Gewinn- oder Umsatzwarnungen abgestraft. Solange die Risiken nicht schwinden, ist es nicht sinnvoll, sich ausschließlich auf Bewertungen zu verlassen, auch wenn diese in den Industrieländermärkten wieder auf vernünftigem und in Schwellenländern gar auf hohem Niveau liegen.

Mit Blick auf die Anlageklassen verzeichnen riskante Bereiche deutliche Abflüsse. Besonders betroffen sind Small-Cap-Aktien, wo die Gewinnmitnahmen am höchsten waren. Der Momentum-Faktor leistet zwar in diesem Jahr den größten Performance-Beitrag, musste jedoch im Oktober einen deutlichen Dämpfer hinnehmen. Abflüsse aus Schwellen- und europäischen Ländern treiben die Abwärtsspirale zusätzlich an. Daher könnte sich die Korrektur fortsetzen.

Aber ist die Lage wirklich so düster? Nein. Auf makroökonomischer Ebene ist der Öl-Schock, den wir in den vergangenen sechs Monaten miterlebt haben, nun überwunden. Diese Entwicklung setzt bei Verbrauchern der Erdöl importierenden Länder wieder Kaufkraft frei.

Michelin-Korrektur eröffnet Chancen

Auf mikroökonomischer Ebene wollen wir die Aktie des französischen Reifenherstellers Michelin als Beispiel nehmen, ein in unseren Portfolios vertretenes Unternehmen, mit dessen Geschäft und Management wir gut vertraut sind. Die Aktie hat in diesem Jahr 25 Prozent verloren und wird derzeit bei rund 87 Euro gehandelt. Das entspricht dem Achtfachen der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Gewinne. Damit liegt die Bewertung auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre.

Sicher, dem Automobilsektor stehen große umwälzende Veränderungen bevor. Die Fundamentaldaten von Michelin bleiben aber solide. Für das nächste Jahr wird eine Gewinnsteigerung von 8 Prozent  prognostiziert. Die starke Korrektur war teilweise überzogen, eröffnet damit aber auch Chancen.

Michelin ist nur ein Beispiel von vielen. Warum nicht die Gunst der Stunde nutzen und heute in die Champions von morgen investieren, wenn diese innerhalb weniger Monate ein Viertel ihres Werts eingebüßt haben?

Eines sollten Anleger jedoch nicht vergessen: Die jüngste Hausse neigt sich ihrem Ende zu, da die Zentralbanken gerade erst mit der Normalisierung ihrer Geldpolitik beginnen. Der Markt muss sich anpassen. Noch sind keine Anzeichen einer Rezession erkennbar. Es gilt daher, einen kühlen Kopf zu bewahren und Ausschau zu halten nach den Chancen, die sich in diesem neuen Umfeld ergeben.

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