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ODDO BHF Asset Management Investoren sollten die Zentralbanken nicht unterschätzen

Die Stimmung an den Kapitalmärkten ändert sich rasch. Zu Jahresbeginn waren Investoren überwiegend noch optimistisch eingestellt. Die wirtschaftlichen Frühindikatoren waren stabil, die Arbeitslosenquoten sanken, die Gewinnprognosen stiegen, der Handelskonflikt zwischen den USA und China entspannte sich und die Notenbanken lockerten die Geldpolitik. Zur Jahresmitte zeigt sich ein anderes Bild: Die Weltwirtschaft wächst nur langsam und die geopolitischen Risiken steigen. Der Zinssatz zehnjähriger US-Staatsanleihen ist bereits in Richtung der Zwei-Prozent-Marke unterhalb die Geldmarktsätze gerutscht.

Obwohl widerstandsfähig, sind die Einkaufsmanagerindizes (engl.: Purchasing Managers Index, PMI) für den Dienstleistungssektor auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen und können den freien Fall des verarbeitenden Sektors aufgrund des schwächeren Handels nicht wirklich abfedern. Der globale PMI für das verarbeitende Gewerbe ist von 50,4 auf 49,8 Punkte gesunken – ein Niveau, das dem von Anfang 2016 und Ende 2012 ähnelt. Zudem zeigt der jüngste Arbeitsmarktbericht der USA eine deutliche Abschwächung bei den geplanten Einstellungen.

Geopolitik bereitet Investoren Sorgen

Auch in der Geopolitik verschlechtert sich die Situation mit den Spannungen im Iran und Nordkorea und der politischen Situation in Mexiko. Und als ob dies nicht genug ist, hat ein möglicher Einzug Boris Johnsons in die britische Regierung die Wahrscheinlichkeit eines No-Brexit-Deals mit der Europäischen Union (EU) im Herbst erhöht. Kurz gesagt: Die Risiken für Investoren steigen.

Vor diesem Hintergrund sehen die Notenbanken von Zinserhöhungen ab. Die Federal Reserve entschied im Juni, das Zinsniveau in den USA zwischen 2,25 und 2,5 Prozent zu belassen. Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), stellte weitere Zinssenkungen in Aussicht, sollte sich die konjunkturelle Lage verschlechtern.

Bei ODDO BHF Asset Management sind wir weiterhin überzeugt, dass die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten robust bleibt. Unterstützend wirken dabei handlungswillige Zentralbanken und eine Entspannung im Handelskonflikt. Aufgrund der gesunkenen Zinsen und der Korrektur an den Aktienmärkten liegen die Risikoprämien fast wieder auf dem Niveau des vergangenen Dezembers.

Prognose: Aktien erzielen moderate Jahresrenditen

Ist nun also der Zeitpunkt für Investitionen gekommen? Wir denken nicht, dass es schon so weit ist. Die Kapitalmärkte befinden sich aktuell im Spannungsfeld gegenläufiger Kräfte, die sich die Waage halten. Prognosen sind schwer. Falls es nicht zu externen Schocks kommt, dürften globale Aktien in den nächsten sechs Monaten moderate Jahresrenditen erzielen. In Industrieländern dürften sich die Gewinnprognosen bei rund 4 Prozent stabilisieren.

Solange die Kapitalrendite nach Steuern deutlich höher ist als die Kosten, lohnt es sich, in Aktien zu investieren. Der von den Zentralbanken verursachte Verdrängungseffekt ist voraussichtlich zuerst bei Staatsanleihen, anschließend bei Investment-Grade-Anleihen und High-Yield-Titeln und zuletzt auch bei Aktien zu spüren. Wir raten Anlegern zur Übergewichtung von Investment-Grade-Anleihen, deren Risikoprämien um 30 bis 40 Basispunkte sinken könnten. Für aggressive Investitionsstrategien ist es zu früh.  Die Schlagkraft der Notenbanken sollte jedoch keinesfalls unterschätzt werden. Daher unsere Empfehlung: Investiert bleiben.

Hier finden Sie den ausführlichen Monthly Investment Brief für Juni.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.