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Ökoworld-Anlageausschuss: "Wir hinterlassen eine Spur"

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Jasch: Die Unternehmen, mit denen wir uns beschäftigen, werden zwar immer besser, und es werden auch immer mehr. Aber die Gesamtprobleme auf der Welt werden trotzdem immer größer. Wir haben zwar eine Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch und von Produktionszuwachs und Energieverbrauch, aber das Konsumniveau und die verbrauchte Energie steigen absolut gemessen weiter. Die Erde wächst allerdings nicht mit.

Kraemer:
Insgesamt sind wir noch weit davon entfernt, Nachhaltigkeit im globalen Sinne herzustellen. Wir haben kein nachhaltiges System, das für alle Staaten der Welt anwendbar ist. Einzelne Firmen mögen es geschafft haben, aber die Verbrauchs- und Produktionsmuster weltweit sind nicht nachhaltiger geworden. Im Gegenteil, es gibt sogar Rückschritte, etwa bei der Verwendung von schädlichen Chemikalien.

Auch im Portfolio des Ökovision?


Kraemer:
Ja, Beispiel Interface. Das ist der größte Teppichhersteller der USA. Er produziert Teppichmodule, die man austauschen und recyceln kann. Die hatten eine tolle Politik hinsichtlich der Wiederverwendung von Materialien, des Recyclings, der Langlebigkeit ihrer Teppiche. Das Ganze verbunden mit einer sehr glaubwürdigen Politik, Polyvinylchlorid, kurz PVC, als Grundmaterial langfristig aus dem Markt drücken zu wollen. Doch irgendwann hat sich das geändert, wir wissen bis heute nicht, warum. Auf einmal kam die klare Ansage, dass PVC ein Material mit großer Zukunft sei, das selbstverständlich ökologisch recycelt werden könne.

Kunz: Interface hat argumentiert, dass PVC besser ist als Ethylenvinylacetat, kurz EVA. Ich arbeite für eine Firma, die als Einzige Flip-Flops aus Naturkautschuk herstellt. In diesem Bereich ist EVA die große Krankheit. Es ist 15-mal billiger als Naturgummi. Im Anlageausschuss haben wir lange diskutiert, ob Interface im Universum bleiben sollte. Ich war gegen den Rausschmiss, Herr Kraemer dafür. Sie ist dann letztlich rausgeflogen.

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