Ökoworld-Fondsmanager Alexander Mozer Emerging Markets - good buy oder goodbye?
Dynamische Wachstumsentwicklung in Small- und Mid Cap-Unternehmen
Eine langfristig gute Performance lässt sich besonders mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen erzielen, die eine starke Wettbewerbsposition besitzen und sich auf einem Pfad dynamischer Wachstumsentwicklung befinden. Die weltweite Kapitalflucht aus den Emerging Markets im letzten Jahr hatte allerdings zur Folge, dass kleine und mittelständische Unternehmen aufgrund ihrer geringeren Handelsliquidität stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden als viele Large Caps. Ein Blick in den iShares MSCI Emerging Markets ETF belegt dies mit Zahlen: Während Small Cap-Aktien unter den Mittelabflüssen von 2018 mit minus 39,53 Prozent am meisten litten, verbuchten die liquideren Large Caps nur einen Verlust von 7,98 Prozent.
Größere Kursschwankungen sind keine Seltenheit
Größere Kursausschläge in den Emerging Markets gab es in der Historie schon häufiger. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass Korrekturphasen in diesen Märkten bisher immer eine Chance für den langfristigen Vermögensaufbau geboten haben. Vergleicht man die Wertentwicklung der Emerging Markets mit jener der Industrienationen, wird schnell klar: der langfriste Aufwärtstrend ist intakt und die Aufholjagd des wirtschaftlichen Wohlstandes geht weiter. Während Aktien der wirtschaftlich entwickelten Länder, dargestellt durch den MSCI World Index, für europäische Anleger im 21. Jahrhundert eine Rendite von etwa 126 Prozent einbringen konnten, schaffte es der MSCI EM Index mit circa 274 Prozent auf mehr als das Doppelte.
In der Historie sind Emerging Markets stärker aus Schwächephasen hervorgegangen
Lediglich ein Blick auf die höheren Renditeschwankungen des MSCI EM Index lässt erahnen, weshalb die Schwellenländer oftmals als risikoreicher angesehen werden. Dieses Empfinden von Risiko ist allerdings nicht ganz richtig und sollte relativiert werden. In der Historie sind die Emerging Markets immer wieder stärker aus Schwächephasen hervorgegangen und eine Kurserholung verlief in der Regel deutlich schneller als in den entwickelten Märkten. So mussten europäische Investoren, die vor der Finanzkrise zum Höchststand in Aktien eingestiegen sind, bei einem Investment in den MSCI World rund fünfeinhalb Jahre warten bis sie ihre volle Investitionssumme wieder auf dem Konto hatten. Die Unternehmen der Emerging Markets schafften es diese Wartezeit um mehr als zwei Jahre zu reduzieren. Das Motto „No risk, no fun“ darf hier in gewisser Weise gelten.