Ökoworld-Fondsmanager Alexander Mozer Emerging Markets - good buy oder goodbye?
Gerade in Schwächephase sind Emerging Markets ein „good buy“!
Auch wenn die Kursentwicklung der Emerging Markets weiterhin volatil verläuft, gibt es eine Vielzahl an Gründen, weshalb sie sich langfristig weiter positiv entwickeln werden. Wir empfehlen daher, kurzfristige Störfeuer auch als solche abzuhaken und eine Fokussierung auf die überragenden Entwicklungsperspektiven der aufstrebenden Nationen vorzunehmen. Gerade in volatilen Zeiten wird sich dadurch eine antizyklische Investitionsstrategie langfristig auszahlen. Wichtig bleibt ausschließlich, dass der strukturelle Entwicklungsprozess der Growing Markets weiterhin intakt ist. Speziell für Stockpicker ergeben sich in diesem Umfeld lukrative Opportunitäten. Die Aktien des indischen Rohrherstellers und Installateurs von Sanitärsystemen, Astral Polytechnik, sowie der südafrikanischen Capitec Bank und der chinesischen Vitasoy International notieren längst wieder auf Allzeithochs.
Katalysatoren für potenzielle kurssteigende Impulse im laufenden Börsenjahr
Neben dem langfristigen Aufholpotenzial der Schwellenländer gibt es noch viele Katalysatoren für potenziell kurssteigende Impulse im laufenden Börsenjahr. Im Fokus liegt sicherlich die Ausgestaltung des Deals zur Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China. Egal wie eine Einigung am Ende aussieht, die Verkündung der Gesprächsergebnisse hilft den Unternehmern in den Emerging Markets wieder eine erhöhte Planungsunsicherheit zu erlangen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Viele Schwellenländerunternehmen weisen in ihren Bilanzen - dank der hervorragenden Unternehmensgewinne der letzten Jahre - Unmengen von Cash auf, das nur noch auf ein Zeichen der Großwetterlage wartet, bis es in neue Projekte und Geschäftsexpansionen investiert werden kann. Vor wenigen Tagen verkündete beispielsweise schon SK Hynix, der zweitgrößte DRAM-Hersteller der Welt aus Südkorea, dass für einen neuen Industriekomplex ab 2021 rund 106 Milliarden US-Dollar investiert werden müssen. Der Chipriese sieht den Bedarf an hochleistungsfähigen Chips durch die Trends „Internet of Things“ und autonomes Fahren in Zukunft weiter steigen.
Viele Marktteilnehmer schauen mittlerweile auch wieder auf die heruntergekommenen Bewertungen der Emerging Markets Aktien. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des MSCI Emerging Markets Index ist derzeit rund zehn Prozent unter seinem historischen Durchschnitt – und das obwohl das Gewinnwachstum weiterhin positiv ist. Fundamental können auch die Wahlen in Indien eine wichtige Rolle spielen und die indischen Börsen erneut beflügeln. Um die Chancen für seine Wiederwahl zu erhöhen, hat Premierminister Modi bereits monetäre Unterstützung in Form von Direkttransfers für die ländliche Bevölkerung sowie zahlreiche steuerliche Entlastungen für die Mittelschicht umgesetzt.
Die Macht der Wahlen auf die Kurse der Emerging Markets hatte sich zuletzt im Oktober am Beispiel Brasiliens gezeigt. Die Aussicht auf eine strukturelle Pensionsreform und Privatisierungen von staatlichen Unternehmen hatte bei den örtlichen Wasser- und Energieversorgern eine regelrechte Rallye ausgelöst. Nicht zuletzt kann auch Klarheit über Chinas Subventionspläne und weitere expansive fiskalpolitische Maßnahmen für zusätzliches Kurspotenzial in den Emerging Markets sorgen.