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Ökoworld: „Uns geht es um Performance“

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Mozer:
Wichtig ist dabei immer die Trennung der Bereiche Nachhaltigkeit und Finanzanalyse. Als Portfoliomanager sind wir für die Rendite der Anleger verantwortlich. Und mehr Wachstum bringt oftmals auch mehr Rendite.

Aber sollte ich mit nachhaltigen Investments nicht lieber auf Performance verzichten, weil ich ja gerade nicht am Wachstumswahn teilhaben will?


Mozer: Nein. Wir sehen doch, dass viele unserer Unternehmen dem Wachstumswahn unterliegen, Marktanteile gewinnen und so die Nachhaltigkeit vorantreiben. Das ist doch eine gute Nachricht.

Schnella:
Die Entwicklung hin zu einer nachhaltig orientierten Gesellschaft wird durch unseren besonderen nachhaltigen Ansatz insgesamt gefördert. Es ist aber nicht unsere Kernaufgabe. Uns geht es um Performance.

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Wenn Investoren Risiko vermeiden wollen und weniger auf die Performance achten, so wie es aktuell der Fall ist, profitieren nachhaltige Investments davon?

Mozer:
Ich habe noch niemanden getroffen, der gesagt hat, er hätte gerne ein bisschen weniger Rendite. Wir haben die richtigen Trends rechtzeitig erkannt und weisen aktuell mit unserem Flaggschiff- Fonds, dem Ökovision Classic, eine Performance von etwa 20 Prozent für 2012 aus. Und ganz nebenbei: Die Volatilität unseres Fonds liegt unterhalb des Markts. Wir werden am Beispiel Ökovision mehr und mehr als echter globaler Aktienfonds wahrgenommen. Als Sahnehäubchen ist der dann auch noch nachhaltig.

Wie sieht das Risikomanagement beim Ökovision aus?

Funk:
Risikomanagement fängt bei uns mit der Nachhaltigkeitsanalyse und mit der Finanzmarktanalyse an, die strikt voneinander getrennt sind. Das sind die idealen Risikofilter aus zwei völlig unterschiedlichen Welten. Wir im Portfoliomanagement schauen uns die Firmen sehr detailliert an. Also das Management, die Bilanz sowie die Produkte des Unternehmens. Darüber hinaus achten wir auf ausreichende Streuung und haben Obergrenzen eingeführt bei Investmentthemen, bei illiquiden Titeln sowie bei der Größe der einzelnen Position.

Schnella:
Wie erfolgreich das Nachhaltigkeitsresearch ist, lässt sich an unserer 16-jährigen Historie ablesen. So hatten wir seit Auflage des Fonds kein Reputationsrisiko im Ökovision Classic. Keine BP, keine Mattel, keine Tepco. Unser Risikomanagement besteht im ersten Schritt darin, keine mit Risiko behafteten Branchen oder Unternehmen aufzunehmen.

Funk:
Ganz wichtig – es geht uns nicht um Idealismus und die „gute grüne Sache“. Wie die Finanzanalyse als Risikomanagement wirkt, sieht man an den Erneuerbaren Energien. Seit etwa anderthalb Jahren sind wir dort nicht mehr vertreten. Teils notieren die Stars von früher heute auf Pennystock-Niveau oder sind insolvent. Diesen Trend haben wir frühzeitig erkannt. Grüne Unternehmen oder Branchen, die nicht performen, werden nicht investiert. Verbleiben aber im Universum. Und können dann in besseren Zeiten wieder hervorgeholt werden.

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