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Offene Immobilienfonds „In zehn Jahren haben wir es mit Mietern zu tun, an die heute die wenigsten denken“

Das Shopping-Center Westfield in London, ein Beispiel für Handelsmodelle der Zukunft. Foto: Commerz Real AG
Das Shopping-Center Westfield in London, ein Beispiel für Handelsmodelle der Zukunft. Foto: Commerz Real AG
Im Shopping-Center Autos verkaufen? Diese Idee schien abwegig, bis der Elektroautobauer Tesla im Londoner Westfield-Center erstmals ein Ladengeschäft mietete. Im Erdgeschoss, in der Nachbarschaft von Luxusbekleidung, Gastronomie und Schmuck, bietet Tesla heute auf 200 Quadratmetern seine PKW an. „Unsere Erwartungen und auch die des Kunden wurden weit übertroffen“, berichtet Sven Mauer, Asset Manager bei der Commerz Real AG, über dieses Experiment. Tesla verkauft jeden Tag ein bis zwei der oft mehr als 100.000 Euro teuren Autos und ist nach Apple der umsatzstärkste Mieter im Objekt.

Sven Mauer fungiert als Bindeglied zwischen der Konzernzentrale in Wiesbaden und dem Center-Management in London. Die Erfolgsgeschichte von Tesla bezeichnet er als exemplarisch für den Trend, dass bisher unübliche Branchen die Vorteile der großen Einkaufshäuser entdecken und damit den Kreis der potenziellen Mieter erweitern. Das Westfield-Center vermietet Ladenflächen neuerdings auch an Möbelhersteller und Unternehmen wie „Kidzania“, das auf mehr als 8.000 Quadratmetern eine Erlebniswelt für Kinder offerieren wird, die man bisher eher in Freizeitparks verortete. In Lissabon zog derweil der örtliche Flughafen mit einem Check-in-Schalter ins „Forum Algarve“. Nach dem Einkauf gibt es dort nun auch gleich die Bordkarte mit auf den Weg.

Das, was die Experten den Branchenmix nennen, wird künftig mit ganz neuen Ideen komponiert. „In zehn Jahren haben wir mit Mietern zu tun, an die heute die wenigsten denken“, glaubt Mauer.

Service im Londoner Westfield-Center setzt Maßstäbe Was aber treibt diesen Trend? Zum einen ist durch den Onlinehandel die physische Verfügbarkeit der Produkte weniger relevant, auch sperrige Güter wie Möbel oder PKW lassen sich heute virtuell auf relativ kleinen Ladenflächen in einem Center präsentieren. Weiterhin sind für viele Branchen die hohen Besucherzahlen in einem Einkaufszentrum interessant, etwa für das produzierende Gewerbe oder Dienstleistungen. Das Westfield-Center mit seinen exklusiven Luxusmarken zieht beispielsweise ein sehr kaufkräftiges und internationales Publikum an. Die einmalige Architektur sorgt für das besondere Ambiente, der Service setzt seit Jahren Maßstäbe. „In Westfield können wir die Zukunft des Handels schon heute wie in einem Labor betrachten“, schwärmt Mauer.