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Offene Immobilienfonds Investoren bangen um ihr Geld

Helmut Kurz, Fondsmanager beim Bankhaus Ellwanger & Geiger
Helmut Kurz, Fondsmanager beim Bankhaus Ellwanger & Geiger
Welche Probleme entstehen bei der Abwicklung offener Immobilienfonds? Für die Anleger der offenen Immobilienfonds, die derzeit abgewickelt werden, reißt die Kette der Hiobsbotschaften nicht ab.

Zwar hatten sich vermutlich schon viele von ihnen mit dem Gedanken abgefunden, große Teile ihrer Investitionssummen nicht mehr wiederzusehen. Das sprichwörtlich dicke Ende kommt aber bekanntermaßen zum Schluss.

Gelingt es dem Fondsmanagement nicht, einen offenen Immobilienfonds binnen drei bis fünf Jahren abzuwickeln, geht das Sondervermögen an die Depotbank über. Dabei wird Grunderwerbsteuer fällig – und zwar für jedes einzelne Objekt.

Zum Leidwesen der betroffenen Anleger ist es bei zahlreichen Objekten noch nicht gelungen, diese zu veräußern. Nur deshalb liegen einige Sondervermögen nun bei den Depotbanken, weitere können folgen. Die ohnehin meist nur noch minimalen Rückflüsse aus dem einst als risikoarm deklarierten Investment sinken weiter.

Nicht gerade ermutigend ist dabei die Tatsache, dass auch weiterhin jene Assetmanager mit dem Abverkauf der Fondsobjekte betraut sind, denen genau dies in der Vergangenheit nicht gelungen ist. In den aktuellen Fällen haben die Depotbanken die alten Manager wieder eingesetzt – mit der Begründung, dass diese die Objekte am besten kennen, während die Depotbank nicht über die erforderlichen Strukturen für den Verkauf verfügt.

Doch warum ist es dann nicht schon früher gelungen, die Objekte zu verkaufen – zumal es sich dabei doch angeblich meist um die bei Investoren so gefragten Core-Immobilien handelt? Die aktuellen Entwicklungen bestätigen das Bild der vergangenen Jahre.

Zeigte sich zu Beginn der Krise des Vehikels sehr deutlich, dass die Konstruktion eines Immobilieninvestments mit einer börsentäglichen Handelbarkeit der Anteile nicht funktioniert, werden nun die Probleme bei der Auflösung der Fonds offensichtlich.

Besser wäre es beispielsweise gewesen, wenn Branche und Gesetzgeber konkret an Rettungskonzepten für von der Auflösung bedrohte Fonds gearbeitet hätten. Eine Umwandlung der Fonds in REITs wäre eine Möglichkeit gewesen. Dazu ist es nun zu spät.

Wünschenswert im Sinne der Anleger ist es, dass sich die Depotbanken auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren und die Interessen der Eigenkapitalgeber, sprich: der Anleger, vertreten. Die Zusammenarbeit mit Assetmanagern, die es über Jahre hinweg nicht geschafft haben, Objekte zu verkaufen und das Vermögen der Anleger zu retten, passt in meinen Augen nicht dazu.

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