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Offene Immobilienfonds Neue Regeln, neue Chancen

Manfred Rath, KSW Vermögensverwaltung
Manfred Rath, KSW Vermögensverwaltung
In der Finanzkrise hatten vor allem institutionelle Investoren Anteile in großem Maßstab zurückgegeben und damit einige offene Immobilienfonds in Liquiditätsnot gebracht. Die Folge: Mehrere Kapitalanlagegesellschaften mussten die Rücknahme ihrer Anteile aussetzen oder Fonds gar endgültig schließen.

Während die Anleger der in Abwicklung befindlichen Fonds weiter auf ihr Geld warteten, flossen den aktiven Fonds vor allem im ersten Kalenderhalbjahr 2013 erhebliche Mittel zu.

Die Novellierung des Investmentrechtes erlaubt Anteilsinhabern, die sich bis zum 22. Juli 2013 beteiligten, pro Kalender-Halbjahr bis zu 30.000 Euro zurückzugeben. Wer nach diesem Zeitpunkt einstieg, muss seine Anteile mindestens 24 Monate behalten. Rückgaben müssen zwölf Monate vorher angekündigt werden.

Liquidität wird abgebaut

Noch im Dezember 2013 warnte die Ratingagentur Scope, dass deutsche offene Immobilienfonds zu viel Geld in der Kasse hätten. Das Problem: Während Immobilien durchschnittlich 4 Prozent Rendite bringen, dümpelt fast ein Viertel der Fondsvermögen mit einer Verzinsung von weniger als ein Prozent auf Konten.

Da verwundert es nicht, dass das Gros der offenen Immobilienfonds zuletzt nur eine Performance von zirka 2 Prozent erzielte. Durch die Mindesthaltefrist von zwei Jahren für neu erworbene Anteile kann das Fondsmanagement die Liquidität künftig aber besser planen und deshalb deutlich zurückfahren. Das ermöglicht höhere Investitionsquoten.

So meldeten jüngst die Fonds „Grundbesitz Europa“ und „Deka Immobilien Europa“, dass sie jeweils dreistellige Millionenbeträge in Frankfurt und Köln für Gewerbeimmobilien ausgegeben haben. Dies sollte sich positiv auf die künftige Wertentwicklung auswirken und könnte offenen Immobilienfonds in Zeiten anhaltend niedriger Zinsen zu einem Comeback verhelfen.

Erholung bei Immobilienfonds in Abwicklung möglich

Elf Fonds haben seit Bekanntmachung ihrer Auflösung rund ein Viertel ihrer ehemals gut 500 Objekte verkauft. Laut Scope realisierten sie dabei Preise, die im Durchschnitt nur um zirka 13 Prozent unter dem Buchwert lagen.

Für zahlreiche Fondsgesellschaften steht bei der Abwicklung auch der gute Ruf auf dem Spiel. Sie werden sich deshalb weiter bemühen, zu besten Konditionen zu verkaufen, um auch künftig das Vertrauen der Anleger zu bekommen.

Außerdem fließen den Fonds bis zur Veräußerung der Immobilien die Miteinnahmen von zirka 4 Prozent zu. Somit scheinen einige Titel unterbewertet. Bleiben die derzeitigen Rahmenbedingungen erhalten, dürfte sich der seit Sommer 2013 anhaltenden Aufwärtstrend bei den Börsennotierungen fortsetzen.

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