Portfoliomanager offener Immobilienfonds verkaufen derzeit tendenziell Einzelhandels- und Büroimmobilien und kaufen Wohn- und Logistikimmobilien. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Anlagegesellschaften DWS Grundbesitz, Intreal, Industria und KGAL hervor.

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Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Zwischen Januar und November 2022 flossen offenen Immobilienfonds demnach insgesamt 4,7 Milliarden Euro zu – rund ein Drittel weniger als im Vorjahr. In diesem Jahr ist der Kauf von Gebäuden wegen der Flaute am Transaktionsmarkt mit Unsicherheit behaftet, jedoch kommen den Fonds robuste Mietmärkte zugute.

Michael Schneider, Geschäftsführer von Intreal, sagt über das Anlagejahr 2023: „Wir erwarten eher geringere Mittelzuflüsse als 2022. Auch bei den Renditeerwartungen sind wir zurückhaltend. Die Wertänderungsrenditen werden nicht mehr den gleichen Beitrag zur Gesamtrendite leisten können wie in den letzten Jahren. Die Mieten steigen zwar deutlich, es ist aber fraglich, ob dies den ersten Effekt kompensieren kann.“

DWS-Geschäftsführer Ulrich Steinmetz erwartet ebenfalls, dass Trends am Mietmarkt offenen Immobilienfonds in diesem Jahr entgegenkommen: „Die Unterstützung federt die Folgen des angespannten wirtschaftlichen und geopolitischen Umfeldes ab. Wir erwarten steigende Mieten über alle Nutzungsarten hinweg – am stärksten in den Segmenten Wohnen und Logistik. Die DWS-Fonds steigern ihren Wohnanteil schon seit Jahren und reduzieren ihren Büroanteil auch zugunsten einer noch breiteren Diversifizierung. Beim Grundbesitz Europa (ISIN: DE0009807008) stieg der Wohnanteil beispielsweise von 3,0 Prozent im Juni 2019 auf 16,2 Prozent im Dezember 2022, und beim Grundbesitz Global (DE0009807057) von 2,8 auf 19,0 Prozent. Diese Entwicklung sollte sich fortsetzen.“

Arnaud Ahlborn von der Investmentgesellschaft Industria erläutert die Pläne für den Fokus Wohnen Deutschland (DE000A12BSB8): „Wir haben für den Fonds 2022 viele Objekte angekauft. Insofern ist der Ankaufsdruck aktuell nicht sehr hoch. Wir werden 2023 planmäßig zunächst tendenziell gefördertes Wohnen ankaufen, da dies nach dem Zinsanstieg attraktiver geworden ist. Wir sind aber auch offen für frei finanzierte Wohnungen.“

Michael Kohl von der Anlagegesellschaft KGAL sagt über den KGAL Immosubstanz (DE000A2H9BS6): „Der Fonds ist noch in der Aufbauphase. Durch vorhandene Liquidität sind wir handlungsfähig. Unser Ziel ist es, 2023 weitere 50 Millionen Euro netto einzuwerben.“