Silber, Platin und Co Ohne Rohstoffe keine Energiewende
Der Bergbau ist nicht unbedingt die Lieblingsbranche nachhaltig orientierter Investoren. Die Förderung von Metallen und Mineralien geht oft mit massiven Eingriffen in die Natur einher. Außerdem sorgen immer wieder schlechte Arbeitsbedingungen und -unfälle für Schlagzeilen. Aber: „Blickt man auf die Verwendungsseite, wird deutlich, dass nachhaltigeres Wirtschaften in vielen Bereichen, insbesondere in der Energiegewinnung, -speicherung und -verwendung, ohne den Einsatz von Edelmetallen nicht möglich ist“, gibt Nico Baumbach, Portfoliomanager bei SIGNAL IDUNA Asset Management, zu Bedenken. Solarmodule kommen ohne Silber nicht aus und im Bereich der Wasserstoff-Technologie geht nichts ohne Platin.
„Insofern ist die in vielen Industrieländern eingeschlagene Richtung einer nachhaltigeren Energieversorgung auch ein Garant für eine langfristig anhaltende Nachfrage nach Edelmetallen“, sagt Baumbach. Das wird die Ausbeutung der Natur nicht stoppen, aber zumindest dürfte der Druck der Investoren und die steigenden Preise zu höheren Recyclingquoten und effizienteren Technologien führen. Auch die Minengesellschaften selbst werden sich nachhaltiger orientieren, wie die Errichtung erster Solarparks zur Deckung des eigenen Energiebedarfs zeigt.
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Potenzial noch nicht ausgeschöpft
In der Preisentwicklung sieht Baumbach trotz neuer Höchststände noch Potenzial bei den Edelmetallen: „In Euro gerechnet haben Platin und Silber noch 55 beziehungsweise 45 Prozent Luft nach oben, bei Palladium und Gold sind es 11 beziehungsweise 12 Prozent.“ Ein ähnliches Bild zeige sich bei den Minenwerten, gemessen am Philadelphia Gold & Silver Index. Diese könnten nach Baumbachs Einschätzung noch 28 Prozent zulegen und ihre vor knapp zehn Jahren erreichten Höchstkurse erreichen. Das alles sollte die Edelmetalle und Minenwerte auch im zweiten Halbjahr unterstützen.