Oldtimer Nicolas Fontaine: „Wir liebten das Nudeln“
DAS INVESTMENT: Woher kommt Ihre Begeisterung für Oldtimer?
Nicolas Fontaine: Als ich ein kleiner Junge war, hatte unser Nachbar – der bekannte Privatbankier Hallbaum aus Hannover – einen solchen Mercedes. Wenn die Türen abgeschlossen sind, kann man die Griffe um 360 Grad drehen. Das nannten wir als Kinder „nudeln“. Wir fühlten uns deutlich besser, wenn wir neben einem solchen Fahrzeug standen und die Möglichkeit des Nudelns hatten, als wenn das nicht der Fall war.
Wonach wählen Sie Ihre Wagen aus?
Für mich kommen nur schöne Mercedes-Fahrzeuge infrage. Meines Erachtens ist das 220 A Cabrio von 1954 – eines der letzten Holzrahmenfahrzeuge – der schönste Mercedes, der nach dem Krieg gebaut wurde. Mein Wagen ist fast mein Zwilling. Er wurde einen Tag nach meiner Geburt in New Jersey erstmals zugelassen. Den Altersunterschied sehen Sie uns jedoch nicht an.
Haben Sie einen Namen für Ihr Auto?
Als ich den Wagen übernahm, schlug meine älteste Tochter vor, ihn wegen des schönen Hecks „Pippa“ zu nennen. Diesen Namen fand ich aber nicht würdig genug, auch wenn die Namensgeberin zum englischen Königshaus gehört. Jetzt heißt das Auto Malwine nach dem Dinosaurier im bekannten englischen Kinderbuch – auch die dortige Malwine ist überall rund.
Hallo, Herr Kaiser!
Nehmen Sie an Oldtimer-Rallyes teil?
Zum ersten Mal habe ich an der OCC-Küstentrophy 2017 in Mecklenburg gemeinsam mit meinem Sohn Jacob als Beifahrer und Freunden teilgenommen. Das war sehr amüsant, wir werden das sicher wiederholen.
Welche Musik hören Sie beim Fahren?
Zum Fahrzeug passende zeitgenössische Musik, also Rock ’n’ Roll von Little Richard, Elvis Presley und so weiter.
Warum lösen Oldtimer so große Empfindungen in Menschen aus?
Der Kauf eines Oldtimers ist häufig die Erfüllung eines Kindertraums, so auch bei mir. In einer zunehmend technisierten, ungemütlicher werdenden Welt entsteht die Sehnsucht nach nostalgischen Werten.