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Von Lesedauer: 6 Minuten
Candriam-Healthcare-Spezialist Rudi Van den Eynde
Rudi van den Eynde: „Wir wählen bereits seit über 20 Jahren Wertpapiere im pharmazeutisch-medizinischen Bereich aus, und unser Know-how ist am gesamten Markt anerkannt.“ | Foto: Candriam

DAS INVESTMENT: Herr van den Eynde, können Sie uns einen Überblick über den Onkologie-Sektor geben?

Rudi van den Eynde: Unser Anlageuniversum umfasst alle Unternehmen, die sich aktiv am Kampf gegen Krebs beteiligen. Das bedeutet, dass wir uns nicht auf einen bestimmten Sektor konzentrieren, sondern auf alle Branchen, die in diesem Bereich tätig sind. Der Bedarf ist heute immens: Auf Ebene der Diagnose mit Massenscreenings, die einfacher und an­genehmer werden müssen, auf Ebene der Tumorprofilierung zur Gewinnung eines besseren Eindrucks der Krebserkrankung jedes Patienten, auf technologischer Ebene mit präziseren Instrumenten für eine bessere Strahlentherapie und natürlich auf Ebene des Arzneimittelangebots. Unsere geografische Ausrichtung ist global, und wir können in allen Bereichen in unter­schiedliche Entwicklungsphasen der Lösungen investieren.

Warum sollte man sich für eine auf den Onkologie-Sektor abzielende Strategie entscheiden?

Linden Thomson, Portfoliomanagerin
bei Candriam

Linden Thomson: Krebs ist eine Krankheit mit einem ausgesprochen vielfältigen Erscheinungsbild und weltweit die zweithäufigste Todesursache. Der Bedarf an Onkologie-Therapien ist somit enorm. Die Akteure in diesem Bereich sind inzwischen so zahlreich, dass uns ein ausreichend großes Anlageuniversum zur Verfügung steht. So können wir ein breit diversifiziertes Portfolio aus den Aktien aufbauen, deren Bewertung möglicherweise von den Fortschritten des Unternehmens profitieren wird. Darüber hinaus macht Candriam als verantwortungsbewusster Investor seine Investitionen von den SDGs, den Zielen für nachhaltige Entwicklung der UNO, abhängig. Das dritte dieser großen Ziele lautet: „Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.“ Unsere Strategie bezieht sich vollständig auf dieses Ziel mit dem Anspruch, die Unter­nehmen bei der Suche nach Lösungen gegen Krebs zu begleiten.

Auf welche wichtigen Performancefaktoren achten Sie bei der Auswahl dieser Unternehmen?

van den Eynde: In unserer Analyse stützen wir uns auf einen Ansatz, in dessen Mittelpunkt das jeweilige Produkt steht. Das Unternehmen muss Produkte entwickeln beziehungsweise verkaufen, mit denen eindeutig bessere Ergebnisse bei Patienten erzielt werden können. Wir analy­sieren sorgfältig die klinischen und medizinischen Daten und vergleichen sie mit vorhandenen Behandlungsmodalitäten, um anschließend zu beurteilen, ob sie eine Verbesserung er­möglichen. Daher setzt sich unser Team aus Wissenschaftlern zusammen, insbesondere mit Doktorgrad in Biotechnologie, um so die klinische Qualität künftiger therapeutischer Lösungen einschätzen zu können. Auf diese Weise wollen wir die Gewinner von morgen identifizieren, bevor sich dies im Kurs des Unternehmens niederschlägt. Zugleich ergänzen wir diese fundamentale Analyse durch eine bewährte Bewertungsanalyse: Wir wollen keine zu teuren Titel kaufen, deren Kurspotenzial möglicherweise begrenzt ist. Die Auswahl der Werte beruht weiterhin auf einer nicht-finanziellen Analyse, um die Risiken und Chancen im Zusammenhang mit ESG-Kriterien im Blick zu behalten. Wir bewerten, in welchem Maße die Tätigkeiten der Unternehmen den großen Nachhaltigkeitsthemen und dem Stakeholder-Management ausgesetzt sind. Wir schließen Unternehmen aus, die die 10 Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen nicht einhalten, sowie solche Unternehmen, die umstrittenen Geschäftstätigkeiten sowie anderen Tätigkeiten nachgehen, die wir für nicht nachhaltig halten. Wir wählen nur die Unternehmen aus, von denen wir am meisten überzeugt sind. Sowohl auf klinischer als auch auf finanzieller Ebene können wir uns dank unserer internen Ressourcen auf unsere eigene Analyse verlassen. Mit diesem Verfahren reduziert sich das Anlageuniversum letztlich um mindestens 20 Prozent. Dieser disziplinierte Prozess hat sich bewährt, denn wir wählen bereits seit über 20 Jahren Wertpapiere im pharmazeutisch-medizinischen Bereich aus, und unser Know-how ist am gesamten Markt anerkannt.

 

Wie sind die Aussichten im Gesundheitssektor, insbesondere in der Onkologie?

van den Eynde: Der Gesundheitssektor, speziell der Bereich Onkologie, bietet vielversprechende Aussichten. Vor dem Hintergrund eines moderaten Wirtschaftswachstums und sinkender Zinssätze erweist sich dieser Sektor als weniger anfällig für wirtschaftliche Schwankungen, da die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen unabhängig von den wirtschaftlichen Bedingungen stabil bleibt. Darüber hinaus dürften die niedrigeren Zinsen das Interesse der Anleger an innovativen, aber noch nicht rentablen Biotechnologieunternehmen ankurbeln. Obwohl das Jahr 2023 an den Aktienmärkten von Enttäuschungen im Gesundheitssektor geprägt war, da die Anleger sich lieber auf künstliche Intelligenz und Technologie konzentrierten, blieb die Innovation in diesem Bereich robust. Allein in den USA wurden über 66 neue Medikamente von der Food and Drug Administration zugelassen, davon fast ein Drittel im Bereich Onkologie, einem Sektor, der mit zweistelligen Wachstumsraten bis 2028 weiterhin Aufmerksamkeit erregen wird. Laut IQVIA könnten in diesem Zeitraum etwa 100 neue Krebsmedikamente auf den Markt kommen, wobei der Schwerpunkt zunehmend auf personalisierten Therapien liegen wird. Vor diesem Hintergrund wird der Onkologie-Therapiemarkt in den nächsten fünf Jahren um etwa mehr als 15 Prozent pro Jahr wachsen. Und auch für den Markt für Diagnostik und Profiling wird in naher Zukunft ein starkes zweistelliges Wachstum erwartet.

Was macht diesen Ansatz von Candriam besonders?

Thomson: Abgesehen von der Tatsache, dass diese Strategie nahezu einzigartig am Markt ist, kann Candriam mit über 20 Jahren Erfahrung in diesem Bereich aufwarten, und zwar mit einer Strategie für Biotechnologie-Aktien als Vorzeigebeispiel. Diesen Erfolg haben wir auch unseren Kollegen zu verdanken. Bei unserer Titelauswahl stützen wir uns auf die fundamentalen Einschätzungen der vier Biotechnologieexperten, die in unsere Überlegungen einfließen, aber auch auf die Arbeit des Teams für Schwellenländer-Aktien, des Teams für Technologie-Aktien oder des Teams für thematische Aktien. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass wir auch von der Unterstützung eines unabhängigen wissenschaftlichen Beratungs­ausschusses profitieren, der uns bei unserer Arbeit zur Seite steht. Seine Funktionen unterliegen keinerlei Beschränkungen. Er kann uns neue Anlageideen vorschlagen, aber auch eine neue Technologie oder ein noch in der Entwicklung befindliches Medikament erklären. Letztendlich können wir uns durch den Aus­schuss mit anderen Experten austauschen und auf diese Weise unsere Einschätzungen hinterfragen.

Warum ist ein Investment in diese Strategie Ihrer Ansicht nach sinnvoll?

van den Eynde: Aus unserer Sicht gibt es nicht nur einen, sondern zwei Hauptgründe, die für eine Anlage in diesen Fonds sprechen. Erstens ist der Kampf gegen Krebs zu einer gesellschaftlichen Problematik geworden, die sich auf zahlreiche Sektoren auf der ganzen Welt auswirkt. Beim Zugang zur Gesundheitsversorgung gibt es stetige Fortschritte. Dadurch wird dieses Thema zum globalen Megatrend. Mit einer Anlage in diesen Fonds unterstützen Investoren eine Vielzahl innovativer Unternehmen, die der Forschung und dem Kampf gegen Krebs eine neue Richtung geben könnten. Jedes Jahr stellt Candriam einen Teil der Netto-Managementgebühr unserer nachhaltigen Produktpalette und unserer thematischen Fonds für die Förderung von Initiativen mit sozialer Wirkung zur Verfügung, welche im Rahmen des Candriam Institute for Sustainable Development abgestimmt werden. Letztendlich tun wir mit unseren Anlegern alles dafür, dass diese Krankheit eine chronische Krankheit wird, mit der der Kranke leben kann.

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

 

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