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„Optimierung des Konzernportfolios“ Oetker will Bankhaus Lampe verkaufen

Symbole für Optimismus und Pessimismus an den Börsen: Bulle und Bär auf dem Börsenplatz in Frankfurt am Main, Skulpturen von Reinhard Dachlauer.
Symbole für Optimismus und Pessimismus an den Börsen: Bulle und Bär auf dem Börsenplatz in Frankfurt am Main, Skulpturen von Reinhard Dachlauer. | Foto: Eva Kröcher, CC BY-SA 2.5, Wikimedia

Der Familienkonzern Oetker spielt mit dem Gedanken, das Bankhaus Lampe zu verkaufen. Das berichten mehrere Medien, darunter die Börsen-Zeitung (bezahlpflichtig). Gegenüber der Zeitung dämpfte ein Sprecher des Oetker-Konzerns Pläne für einen schnellen Verkauf der Privatbank. Die Prüfung befinde sich noch „in einem sehr frühen Stadium, alle Optionen werden geprüft“. Grund für die Verkaufsabsichten sei die schwierige Lage des Finanzsektors im Niedrigzinsumfeld. Die Prüfung sei Teil der normalen Optimierung des Konzernportfolios.

Oetker hat bereits mögliche Interessenten angesprochen, darunter Banken und Finanzkonzerne. Ob das Bankhaus weiter allein oder zusammen mit einem Partner agiere, werde derzeit geprüft, sagte der Sprecher. 

Zur Oetker-Gruppe gehören heute mehr als 400 Firmen in unterschiedlichen Branchen. Der Bielefelder Familienkonzern unterteilt sie in die fünf Geschäftsbereiche Bank (Bankhaus Lampe), Nahrungsmittel (Dr. Oetker, Coppenrath & Wiese, Martin-Braun-Gruppe), Bier und alkoholfreie Getränke (Radeberger-Gruppe), Sekt, Wein und Spirituosen (Henkell & Co. Sektkellerei) und weitere Interessen. 

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Das Bankhaus Lampe wurde 1852 von Hermann Lampe in Minden gegründet. 1949 wurde die Privatbank von einer offenen Handelsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Mehrheitsgesellschafter und später auch persönlich haftender Gesellschafter war damals der Bielefelder Industrielle Rudolf-August Oetker. Wenig später verlegte die Bank ihren Firmensitz nach Bielefeld. 

Lampe betreibt Niederlassungen in Deutschland und weitere Standorte in London und Wien, allerdings geht die Zahl der Filialen zurück. Die Bank beschäftigte im vergangenen Jahr 612 Mitarbeiter und verbuchte einen Konzernjahresüberschuss von 15 Millionen Euro. Beide Kennzahlen liegen deutlich unter den Vorjahreswerten: Im Spitzenjahr 2016 beschäftigte die Bank 670 Mitarbeiter und verdiente unter dem Strich 55 Millionen Euro. Die Bilanzsumme zirkuliert seit Jahren um die drei Milliarden-Euro-Marke.

Insgesamt arbeiten rund 31.000 Personen für die Unternehmen der Oetker-Gruppe. 2018 setzte der Konzern mehr als 7,1 Milliarden Euro um – vor allem mit Nahrungs- und Genussmitteln. Das Bankgeschäft ist in der Gesamtbetrachtung von untergeordneter Bedeutung. 

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