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Ostafrika „Attraktive Renditen lassen sich in Kenia erzielen“

Kenia und Ruanda überzeugten in den letzten drei Jahren mit einem durchschnittlichen Wachstum von 5,3 Prozent und 6,8 Prozent, für 2015 und 2016 werden sechs bis sieben Prozent erwartet. Die Bruttoinlandsprodukte (BIP) der beiden Länder liegen bei 60,9 Milliarden US-Dollar (Kenia) und 7,9 Milliarden US-Dollar (Ruanda).

Die zwei Staaten haben ihre Entwicklungsinvestitionen aufgestockt, halten ihre laufenden Ausgaben jedoch unter Kontrolle. Ersteres führte zu einem Zwillingsdefizit, da Exporte und Einnahmen für eine ausgeglichene Bilanz nicht ausreichten. Daher mussten beide Länder im Verlauf der Jahre verstärkt auf externe Finanzierungsquellen zurückgreifen.

Infrastrukturausbau nimmt Form an

Ruandas Hauptstadt Kigali verfügte schon immer über ein qualitativ hochwertigeres Straßennetz als andere ostafrikanische Städte. Auch in Nairobi hat sich die Verkehrssituation in den letzten Jahren deutlich verbessert. Außerhalb der Hauptstadt wurde ebenfalls mit der Umsetzung milliardenschwerer Pipelineprojekte begonnen.

Beeindruckende Fortschritte wurden auch im Elektrizitätssektor erzielt. Kenia will bis 2018 die Zahl der Stromanschlüsse mit Hilfe von Investitionen privater und halbstaatlicher Unternehmen auf 70 Prozent verdoppeln. Letztere haben ihre Stromerzeugungskapazität zuletzt kräftig ausgebaut. Zudem wurden seit 2010 mehr als 1,2 Millionen Haushalte an das Stromnetz angeschlossen. Auch der private Sektor dürfte von der steigenden Nachfrage profitieren und baut seine Erzeugungskapazität bereits aus.

Energiemarkt als Wachstumstreiber in Kenia

Ein besserer Energiemix, eine höhere Energieverfügbarkeit, ein leistungsfähigerer Transport und engere Wirtschaftsbeziehungen zu Binnenländern sind Kenias Hauptimpulsgeber. Nur so kann das Land ein reales BIP-Wachstum von über 5 Prozent aufrechterhalten.

Kenias Binnenmarkt sollte zum einen vom allgemeinen Rückgang der Geschäftskosten profitieren. Zum anderen dürfte der politische Willen, Anreize für die heimische Produktion anstelle des Imports von Fertigwaren zu setzen, den Markt unterstützen. Dies dürfte auch einen positiven Effekt auf die Exporte haben und die künftigen Wachstumsaussichten begünstigen.

Ruandas langfristiges Wachstum hängt dagegen von einer Stabilisierung des Ost-Kongos ab. Er ist ein Schlüsselmarkt für in Ruanda produzierte oder in Transit befindliche Erzeugnisse. Eine Stabilisierung erscheint uns allerdings in absehbarer Zeit unwahrscheinlich.

Steuererhöhungen unvermeidbar

Das Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit der zwei ostafrikanischen Volkswirtschaften hat sich verschlechtert. Dies in Kombination mit dem steigenden Druck auf die Devisenreserven im Angesicht einer schwächelnden Währung veranlassten Ruanda zur Kürzung seiner Investitionsausgaben.

Kenia ist demselben Konsolidierungsbedarf ausgesetzt, verfügt allerdings noch über „angemessenen“ Kreditspielraum zur Finanzierung seines Haushalts.

Derzeit bleibt beiden Staaten nichts anderes übrig als ihre wiederkehrenden Steuereinnahmen und Devisenquellen auszubauen. Nur so können sie sich vor externen Negativfaktoren schützen, die zu einer Verschlechterung der bereits angeschlagenen Bilanzen führen würden.