OVB: Provisionserlöse gehen um knapp 25 Prozent zurück
Der im SDAX börsennotierte Finanzvertriebskonzern OVB erzielt in den ersten neun Monaten 2009 Gesamtvertriebsprovisionen in Höhe von 147,4 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang um 47,2 Millionen Euro beziehungsweise 24,2 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2008.
OVB ist in 14 Ländern Europas aktiv. Von der Absatzkrise besonders stark betroffen ist die OVB-Region Mittel- und Osteuropa. Dort wurde ein Rückgang der vereinnahmten Vertriebsprovisionen um 34 Prozent auf 62,1 Millionen verzeichnet.
Niedrigere Umsätze im In- und Ausland In Deutschland gingen die Gesamtvertriebsprovisionen im Zeitraum Januar bis September 2009, verglichen mit dem Vorjahreswert von 60,9 Millionen Euro, um 9,3 Prozent auf 55,2 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von 22,3 Millionen Euro auf 6,2 Millionen Euro.
Dieser Erlösrückgang war vor allem bedingt durch niedrigere Umsätze. Die EBIT-Marge, bezogen auf die Gesamtvertriebsprovisionen, lag bei 4,2 Prozent, nach 11,5 Prozent in der Vorjahresperiode. 56 Prozent des Produktabsatzes entfielen in den ersten drei Quartalen des Jahres auf fondsgebundenen Vorsorgeprodukte.
Die Zahl der Kunden stieg um 3,0 Prozent auf 2,791 Millionen. Die Zahl der für die OVB europaweit tätigen Finanzberater hat sich binnen Jahresfrist von 4.966 um 251 auf 4.715 Außendienstmitarbeiter verringert.
Ursächlich für den Rückgang, der sich vor allem seit dem Frühjahr 2009 vollzog, sind laut OVB die „derzeit herausfordernden Marktbedingungen“ in einigen Ländern. In Deutschland steigt die Zahl der OVB-Berater – die laut Vermittlerregister als Vertreter mit Erlaubnis agieren – um 83 auf 1.335.
Hoffnung auf das Jahresendgeschäft
„In den verbleibenden Monaten des laufenden Geschäftsjahres erwarten wir im Vorsorgebereich ein anziehendes Jahresendgeschäft", erläuterte der Vorstandsvorsitzende Wilfried Kempchen den Ausblick für das Gesamtjahr:
„Wir rechnen für 2009 mit einer Entwicklung im Rahmen unserer bisherigen Erwartungen. Gesamtvertriebsprovisionen zwischen 190 und 200 Millionen Euro sollten zu erzielen sein, ebenso halten wir an dem ambitionierten Ziel fest, ein EBIT im Bereich von 10 Millionen Euro zu erreichen“.
Kempchen hatte den OVB-Chefposten nach der im Juli unter Bilanzmanipulationsvorwürfen erfolgten, plötzlichen Entlassung seines langjährigen Vorgängers Michael Frahnert erst im Oktober übernommen. Im Vorjahr hatte OVB noch Gesamtprovisionserlöse von 260,2 Millionen Euro erzielt.
Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2009 will die OVB Holding am
31. März 2010 in Frankfurt/Main vorstellen.
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