Die Investment-Boutique Paladin Asset Management gibt ihre Eigenständigkeit auf. Zum Jahreswechsel wechseln die Vorstände Marcel Maschmeyer, Matthias Kurzrock und Mathias Richter in ein Haftungsdach-Modell und beraten das Portfolio künftig extern. Parallel ziehen die beiden Fonds Paladin One und Paladin Origins zur luxemburgischen KVG Axxion um, die Verwahrung übernimmt Donner & Reuschel.
Anpassung an Marktstandard
Matthias Kurzrock, Vorstand bei Paladin, bestätigt die Umstrukturierung: „Wir verschlanken damit unsere Strukturen und gleichen sie lediglich an das an, was sich im Markt in den letzten Jahren zum Standard etabliert hat.“ Kleinere Asset Manager stehen unter zunehmendem Druck durch steigende Compliance-Anforderungen und regulatorische Kosten, so die Begründung. Paladin lagert administrative Aufgaben an Axxion aus und konzentriert sich künftig auf das Portfoliomanagement.
Paladin fusioniert zwei Fonds
Das ist allerdings nicht die einzige Veränderung: Paladin verschmilzt außerdem die beiden Ogaw-Fonds Paladin One (ISIN: DE000A1W1PH8) und Paladin Origins (ISIN: DE000A3DQ772) zum Jahreswechsel. Kurzrock nennt als Grund die zunehmende Portfolioüberschneidung: „Da sich im Zeitverlauf bereits ohnehin große Überschneidungen in den Portfolien der beiden Ogaw-Fonds entwickelt haben, verschmelzen wir diese beiden mit dem Übergang auf Axxion zum Jahreswechsel.“
Diese Überschneidung dürfte aber nicht der einzige Grund sein. Denn die Umstrukturierung fällt in eine Phase deutlicher Underperformance. Maschmeyer und Kurzrock hatten sich mit dem 2013 aufgelegten Paladin One als Stockpicker bei deutschen Small Caps etabliert und waren von Ende 2017 bis Anfang 2023 für ihre überdurchschnittliche Performance bekannt.
In den vergangenen drei Jahren brach die Performance jedoch ein. Der Paladin One mit einem Fondsvolumen von 95 Millionen Euro verlor über drei Jahre bis Ende August 24,3 Prozent, während vergleichbare Deutschland-Aktienfonds im Durchschnitt 49,6 Prozent zulegten.
Der Paladin Origins hingegen erwirtschaftete in den vergangenen drei Jahren eine Wertsteigerung von rund 10 Prozent. Trotzdem blieb auch diese Performance hinter der Benchmark vergleichbarer Small-Cap Europa Aktienfonds. Diese sorgten im selben Zeitraum für eine Wertsteigerung von rund 35 Prozent.
Strategie setzt auf wiederkehrende Umsätze
Zukünftig gibt es also nur noch zwei Produkte: den Paladin One für börsennotierte Wachstumsunternehmen und den Spezial-AIF Paladin Langfrist. Letzterer investiert konzentrierter und kann auch nicht börsennotierte Beteiligungen eingehen. Kurzrock nennt als Beispiel Pantera Life, das gemeinsam mit Lead-Investor EQT eine Produktion für das radioaktive Isotop Actinium-225 aufbaut – ein Element für die Krebstherapie.
Der Paladin One investiert in Unternehmen mit planbarem und profitablem Wachstum. Kurzrock sucht nach Firmen, bei denen ein großer Teil des Umsatzes wiederkehrend ist – etwa bei Plattform-Geschäftsmodellen, Abo- oder Service-Modellen sowie bei Unternehmen mit stabilen B2B-Kundenbeziehungen. Hinzu kommen sollen Skaleneffekte, die zu steigenden Margen führen, sowie eine hohe Cash-Conversion.
Kurzrock verweist auf frühere Erfolge: „Wir haben seit Gründung unserer Gesellschaft (und auch davor) immer wieder Investmentunternehmen identifiziert, die sich in der Folgezeit exzellent entwickelt haben, sowohl operativ als auch in ihrem Wert.“ Das Team wolle sich künftig darauf konzentrieren, für beide Fonds gute Ergebnisse zu erzielen.

