Ein Überblick Passiv investieren – die Basics
Zweitens wird klar, dass Aktien die mit Abstand höchsten Renditen unter allen Asset-Klassen aufweisen: Doppelt so hoch wie die von Immobilien, zweieinhalb Mal so hoch wie die von langfristigen Staatsanleihen und sechsmal so hoch wie die von Gold und dem Sparbuch.
Drittens geht hervor, dass kurzfristige Staatsanleihen die Asset-Klasse mit dem niedrigsten Risiko unter allen Asset-Klassen sind – ebenfalls wieder mit weitem Abstand.
Was lernen wir daraus? Wer aus seinem Geld die meiste Rendite herausholen möchte, für den führt an Aktien kein Weg vorbei. Da die meisten Anleger mit den starken Schwankungen von Aktien jedoch nicht leben können oder möchten, sollte ein Aktieninvestment um eine weniger stark schwankende Beimischung ergänzt werden. Aufgrund ihrer geringen Schwankungsintensität eignen sich dafür kurzfristige High-Quality-Anleihen oder ein verzinsliches Bankguthaben (sofern es betraglich innerhalb der staatlichen Einlagensicherung liegt) am besten.
Aktives vs. passives Investieren – die Gretchenfrage
Wer sein Geld an der Börse in Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen anlegen möchte, wird früher oder später mit der Frage konfrontiert, ob ein aktiver oder passiver Investmentansatz sinnvoller ist. Doch was hat es mit aktivem und passivem Investieren überhaupt auf sich? Um alles so einfach wie möglich zu halten, beschränken wir uns im Folgenden auf Aktien.
Ein passiver Anleger kauft, vereinfacht gesagt, den Markt, in unserem Fall den Aktienmarkt. Er erhält am Ende des Tages die Marktrendite, abzüglich der Kosten für das Investieren, und ist somit auch den Marktschwankungen vollumfänglich ausgesetzt. „Den Markt kaufen“ geht durch den Erwerb eines oder mehrerer ETFs. Wie wir weiter oben gesehen haben, sind im Aktienmarkt gut 5 Prozent Rendite pro Jahr nach Abzug von Inflation, aber vor Abzug von Steuern und Kosten erzielbar.
Ein aktiver Investor hingegen gibt sich mit der Marktrendite nicht zufrieden und glaubt, dass es möglich sei, den Markt systematisch zu schlagen. Das kann man versuchen, indem man entweder die Aktien kauft, von denen man glaubt, dass sie besser laufen werden als der Markt (Stichwort Stock Picking), oder indem man immer dann in den Markt einsteigt, wenn er am Boden ist und kurz vor dem nächsten vermuteten Crash wieder aussteigt (Stichwort Market Timing).
Aktives Investieren ist zwangsläufig immer eine Form von Stock Picking, Market Timing oder eine Mischung aus beidem. Aktiv investieren kann man als Do-it-yourself-Anleger (DIY-Anleger) oder indem man einen Berater wie eine Bank oder einen Vermögensverwalter nutzt.
Wer an aktives Investieren glaubt und kein DIY-Anleger sein will, kann das gegen relativ hohe offene und versteckte Gebühren an einen Fondsmanager, einen Vermögensverwalter oder eine Bank outsourcen.