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Ein Überblick Passiv investieren die Basics

Von , in FondsLesedauer: 10 Minuten
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Zurück zum Argument: Das heißt, dass – vor Kosten (!) – 50 Prozent aller aktiven Anleger den Markt schlagen und spiegelbildlich 50 Prozent den Markt unterperformen müssen. Unterstellen wir ferner, dass aktives Investieren höhere Kosten verursacht als passives Investieren – siehe „Laufende Kosten in Tabelle 2 – muss der Anteil aktiver Anleger, die den Markt schlagen, zwischen 0 Prozent und 50 Prozent liegen. Damit liegt die rein statistische Wahrscheinlichkeit, den Markt outzuperformen, bei strikt unter 50 Prozent und ist damit geringer als die Wahrscheinlichkeit, bei einem Münzwurfduell zu gewinnen. Um herauszufinden, wie hoch dieser Anteil in der praktischen Realität ausfällt, schlagen wir eine Brücke und werfen einen Blick auf unser empirisches Argument.

Empirie: Outperformer sind ähnlich zuverlässig wie eine Null beim Roulette

Der praktische Teil unseres Arguments fußt auf einer Studie von S&P Dow Jones Indices, einem der größeren Indexanbieter dieser Welt. Sie trägt den etwas umständlichen Titel „Standard & Poor's Index Versus Active“, kurz SPIVA. In der Studie wird die Performance aktiv gemanagter Fonds jeweils einer fairen passiven Benchmark gegenübergestellt. Das lässt Schlussfolgerungen zum Erfolg von aktivem Investieren über verschiedene Zeiträume und geographische Regionen zu. (Es gibt eine ganze Reihe an vergleichbaren Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Wir haben uns aber für die SPIVA-Studie entschieden, weil sie zu den gründlichsten ihrer Art gehört, seit 20 Jahren halbjährlich aktualisiert wird und kostenlos öffentlich zugänglich ist.)

Aus der SPIVA-Studie lassen sich primär zwei Schlussfolgerungen ableiten:

  • Outperformer sind in der Minderheit: Der Anteil aktiv gemanagter Fonds, die ihre passive Benchmark schlugen, lag in den Jahren 2019 bis 2021 im Durchschnitt über alle Regionen (Industrie- und Entwicklungsländer) bei etwa 40 Prozent und über die letzten 20 Jahre von 2002 bis 2021 bei nur mehr rund 10 Prozent (Ausmaß und Anzahl der Unterperformer nimmt mit der Länge der Betrachtungsperiode zu). Nahe liegt die Frage, warum man dann nicht einfach in diese Minderheit investiert – was uns zur zweiten Schlussfolgerung bringt.
  • Outperformer bleiben selten Outperformer: Die Zusammensetzung der Fonds, die es schaffen, ihre Benchmark zu schlagen, ändert sich von Periode zu Periode mehr oder weniger zufällig. Von den besten 25 Prozent der untersuchten Aktienfonds im Jahr 2017 schafften es im Folgejahr 2018 lediglich 62 Prozent, wieder unter den Top-25 Prozent zu landen; 2019 waren es noch 37 Prozent; 2020 nur mehr 28 Prozent und im Jahr 2021 sogar mit der Lupe kaum noch erkennbare 1,7 Prozent. (Bei Anleihenfonds verringerte sich der Anteil bereits im dritten Folgejahr 2020 auf 0 Prozent). Die beliebte Methode, nur in die Fonds zu investieren, die historisch besonders gut gelaufen sind, ist also zum Scheitern verurteilt.

Wir lassen diese in unseren Augen mächtigen Erkenntnisse einfach mal so stehen und schließen damit unsere Argumentation gegen aktives und für passives Investieren ab.

Wie geht passiv investieren?

Passiv investieren ist seit der Erfindung von Indexfonds Anfang der 1970er-Jahre und ETFs als einer Variante von Indexfonds Anfang der 1990er-Jahre jedenfalls im Prinzip einfach. Im Grunde muss man lediglich zwei Dinge tun:

  1. die prozentuale Aufteilung seines Portfolios zwischen risikobehaftetem und risikoarmem Portfolioteil festlegen (zum Beispiel 60/40)
  2. die beiden Portfolioteile mit konkreten ETFs befüllen.

Diese statische Asset-Allokation wird auf strikter Buy-and-hold-Basis (kaufen und halten) umgesetzt. Buy-and-Hold gehört zu passivem Investieren genauso wie breite globale Diversifikation durch die Nutzung von Indexfonds und ETFs.

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