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Passive Investments „Die Pseudoaktiven werden verschwinden“

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Es gibt doch aber auch Marktsegmente, in denen nur sehr wenige aktive Manager nach Abzug ihrer Kosten eine Outperformance liefern.

Ich würde da kategorisch nie etwas ausschließen, auch nicht bei Standardwerten aus entwickelten Ländern. Aber natürlich hat ein Stockpicker im Small-Cap-Segment oder in Märkten wie den Schwellenländern mehr Potenzial, seinen Ansatz auszuspielen. Ganz einfach, weil es weniger Research über kleinere Unternehmen gibt. Zum Beispiel enthält der MSCI Global Small Cap Index über 4.000 Unternehmen. Zu allen einen engen Kontakt aufzubauen und jedes bis ins Detail zu analysieren, ist schwierig. Gleichzeitig ist dies aber auch eine Chance. Nämlich dann, wenn man das Talent hat, das Anlageuniversum sinnvoll einzugrenzen und sich auf die spannendsten Unternehmen zu fokussieren. Wir haben damit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ist Research damit das A und O für aktive Fondsmanager?

Für uns ist das jedenfalls eminent wichtig. Wir sehen unsere Unabhängigkeit beim Research als ein Merkmal, was uns von sehr vielen im Markt unterscheidet. Denn es ist vor allem unser eigenes Research, dessen Ergebnisse und Analysen zu unseren Investitionsentscheidungen führen. Ohne das könnten wir uns unmöglich von der Masse abheben und somit auch kaum bessere Produkte als unsere Mitbewerber anbieten.

Kann man im freien Fondsvertrieb und Wholesale-Bereich überhaupt noch abseits von Mischfonds punkten?

Sie wären überrascht, welch positives Feedback wir bekommen, weil wir überhaupt noch daran erinnern, welche überlegene Wertentwicklung die Anlageklasse Aktie hat. Man muss nur mal in einer Übersicht der vielen Multi-Asset-Portfolios die überlegene Wertentwicklung eines Aktienfondssparplans zeigen.

Sind Sie mit dieser Themenansprache allein auf weiter Flur?

Wir unterscheiden uns damit jedenfalls von vielen anderen. Auf einigen Veranstaltungen hat man doch das Gefühl, dass die Publikumsfondswelt nur noch aus Mischfonds besteht. Ich vermute, dass auch die Treue zu unseren Aktienfonds zum Erfolg der vergangenen Jahre beigetragen hat. Über die Vorteile einer Anlageklasse zu reden ist aber nur der erste Schritt. Der zweite Schritt ist dann, über das konkrete Risikoprofil des Fonds zu sprechen.

Gerade Letzteres ist bei Mischfonds nicht so leicht.

Das sehe ich genauso. Um für einen Anleger den richtigen Mischfonds zu finden, bedarf es eines umfänglichen Erstgesprächs mit dem Berater. Viele im Markt bauen ihren Kunden besagtes Multi-Asset-Portfolio auf. Nur ist es eine Kunst, aus dem riesigen Universum an Mischfonds, auch guten Mischfonds, die richtigen für ein passendes Gesamtportfolio zu finden. Dabei gilt es, zahlreiche Faktoren wie die Aktienquote, Income-Komponenten, die Ausschüttung oder die Breite der Risikostreuung zu berücksichtigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Risikoprofil eines solchen Portfolios zufälligerweise exakt auf den Kunden passt, halte ich für sehr überschaubar. Deshalb kann ein Mischfonds ein gutes Kerninvestment sein, welches durch weitere Satelliten-Fonds ergänzt werden sollte.

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