

- Startseite
-
Ranking: Das sind die besten Indien-Fonds (2025)

Indien hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Börsen-Boom erlebt – Fonds der Vergleichsgruppe „Aktien Indien“ überflügelten zwischenzeitlich sogar Tech-Fonds und US-Werte. Jüngst flachte das Wirtschaftswachstum allerdings etwas ab. Der Leitindex BSE Sensex, in dem die 30 größten an der Börse in Mumbai gehandelten Unternehmen gelistet sind, liegt seit Jahresbeginn etwa 3 Prozent im Minus. Sinkende Unternehmensgewinne verunsicherten ausländische Investoren, die Geld aus dem Land abzogen.
„Das schleppende Kreditwachstum und die hohe Jugendarbeitslosigkeit bleiben Herausforderungen für die Wirtschaft“, sagt Dina Ting, Portfoliomanagerin bei Franklin Templeton. In diesem Jahr seien jedoch Steuersenkungen und andere Reformen geplant, die das Wachstum ankurbeln und Investitionen anziehen dürften.
Bewertungen am indischen Aktienmarkt liegen unter Durchschnitt
„Auch die Aktienbewertungen liegen inzwischen unter ihren langfristigen Durchschnitten“, meint Ting. Der indische Aktienmarkt gilt als einer der teuersten der Welt. Nach der Korrektur seien die Bewertungen nun wieder attraktiver. Indische Aktien könnten in einem international breit aufgestellten Portfolio für Stabilität sorgen, so die Portfoliomanagerin. Das gelte insbesondere angesichts sehr hoch bewerteter US-Aktien.
Ungeachtet kurzfristiger Schwankungen seien die Wirtschaftsaussichten weiter positiv: Indien habe seine exportorientierte Produktion mit zahlreichen Freihandelsabkommen gestärkt, etwa mit den Vereinigten Arabischen Emiraten und Australien. Verhandlungen mit weiteren Ländern und Staatenbündnissen laufen. Das dürfte auch die Direktinvestitionen deutlich ankurbeln. Für Rückenwind für die Wirtschaft sollte zudem die erste Leitzinssenkung der indischen Notenbank Reserve Bank of India seit fast fünf Jahren sorgen.
Indiens Wirtschaft: „Vergleich mit den USA passender als mit China“
Auch Kristian Heugh, Fondsmanager bei Morgan Stanley Investment Management, hält die langfristigen Aussichten für positiv – und erklärt dies anhand eines Vergleichs: „Oft wird das Land mit China verglichen. Wir denken aber, dass der Vergleich mit den Vereinigten Staaten der 1980er-Jahre passender ist.“ So sei Indiens Wirtschaft ähnlich groß wie die der USA zu Beginn der 1980er-Jahre.
Damals wuchs das nominale BIP der Vereinigten Staaten mit durchschnittlich 7,6 Prozent jährlich. Die persönlichen Konsumausgaben stiegen im Schnitt um etwa 8 Prozent pro Jahr, manche Teilbereiche sogar um mehr als 10 Prozent. Zwischen 1980 und 1990 legte der US-Aktienindex S&P 500 jährlich im Schnitt um knapp 13 Prozent zu. „Indien ist jetzt in einer ähnlichen Phase und verfügt im nächsten Jahrzehnt über ein ähnliches Wachstumspotenzial“, meint Heugh.
Analysten von Morgan Stanley Research sagen für Indien bis 2034 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 8,1 Billionen US-Dollar voraus. Zum Vergleich: 2023 lag das BIP im bevölkerungsreichsten Land der Erde bei knapp 3,6 Billionen Dollar, für 2024 hatten Experten ein BIP von etwa 3,9 Billionen US-Dollar vorausgesagt.
Von Lebensmittel bis Luxus: Diese Branchen bieten Potenzial
Insbesondere die Konsumausgaben dürften weiter steigen, meint Fondsmanager Kristian Heugh. Gründe seien das starke Wachstum, die junge Bevölkerung und die Verstädterung. Zudem werden die Menschen immer wohlhabender: So steigt der Anteil der Haushalte mit einem Einkommen von mehr als 8.000 US-Dollar pro Jahr von rund 25 Prozent im Jahr 2021 bis 2031 voraussichtlich auf mehr als 50 Prozent, prognostiziert Morgan Stanley Research.
Profitieren könnten neben der Nahrungsmittel- und Gesundheitsbranche vor allem die Reisebranche und Luxusgüter. Ein gutes Beispiel sei Apple, erklärt Heugh: So lagen im Geschäftsjahr 2023 die Umsätze des Unternehmens in Indien bei schätzungsweise 6 Milliarden US-Dollar. Laut einer Prognose von Morgan Stanley könnten es in zehn Jahren schon 40 Milliarden Dollar sein. Eine ähnliche Entwicklung sei auch bei anderen hochwertigen Produkten zu erwarten.
Franklin-Templeton-Portfoliomanagerin Dina Ting sieht aktuell die Branchen Finanzen, Nicht-Basiskonsumgüter und Technologie im Aufwind – auch durch politische Maßnahmen. Unterstützung für Indiens Wirtschaft könnte nun ausgerechnet aus den USA kommen, denn sowohl US-Präsident Donald Trump als auch Indiens Premierminister Narendra Modi hätten Interesse daran, China etwas entgegenzusetzen.
„Indien hat sich darauf vorbereitet, den USA erhebliche Handelszugeständnisse anzubieten, bei dem es darum geht, die geopolitische Ausrichtung sicherzustellen und Handelsungleichgewichte zu verringern“, sagt Ting. Alles in allem rechnet die Schwellenländer-Expertin damit, „dass es weiterhin starke Anreize gibt, die Indien, der bevölkerungsreichsten Nation Asiens, zugute kommen sollten.“
Welche Indien-Fonds vorn liegen, zeigt unser Ranking auf den folgenden Seiten. Ausschlaggebend war die Performance über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Stand der Daten: 13. Februar 2025