Performance- versus Kursindex Überwindet der Dax seinen Stand von März 2000?
„Der Dax versucht erneut, alte Widerstände zu überwinden und neue Rekorde zu erklimmen“, berichtet aktuell die Deutsche Asset Management. Gemeint ist damit jedoch nicht der allgemein gebräuchliche Performance-Index, der aktuell nicht weit vom Rekordstand 13.525 Punkte aus dem vergangenen November entfernt ist. Berechnet wird dieses Börsenbarometer unter der Prämisse, dass alle Ausschüttungen reinvestiert werden.
Weniger bekannt ist dagegen der Kursindex des Dax, der nur die reinen Kursveränderungen misst und Dividendenzahlungen ignoriert. Auch der ebenfalls aus 30 deutschen Standardwerten zusammengesetzte Kursindex hatte im vergangenen November einen Rekordstand erreicht. Den damals erstmals erreichten 6.388 Punkten kommt der „kleine Bruder“ aus der Index-Familie der Deutschen Börse dieser Tage wieder sehr nahe.
Im langfristigen Vergleich zeigt sich allerdings ein deutlicher Unterschied: Die Dividenden haben den Performance-Dax so sehr befeuert, dass er mit seinen mehr als 13.000 Punkten rund 60 Prozent über dem Indexstand aus dem März 2000 liegt. Der Dax-Kursindex hingegen ist aktuell lediglich erst zurückgekehrt zu seinem Niveau in den Tagen direkt vor dem Platzen der Dotcom-Spekulationsblase.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Damit wuchs der Kurs-Dax zwar im Gleichlauf mit dem Stoxx 600, dem Aktienindex der 600 größten europäischen Unternehmen. Er liegt allerdings weit abgeschlagen hinter dem US-Börsenbarometer S&P 500, der sich in den vergangenen 17 Jahren verdoppelt hat.
„Letzteres reicht natürlich nicht, um unsere derzeitige Präferenz für den Dax gegenüber US-Aktien zu erklären.“, heißt es von der Deutschen Asset Management. „Dazu muss man schon die rekordhohen Stimmungsindikatoren in Deutschland, die vollen Auftragsbücher deutscher Firmen sowie die hohe Zuversicht in den Chefetagen und letztlich die dafür noch akzeptable Bewertung heranziehen.“