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Aktualisiert am 23.09.2022 - 10:04 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

Investieren in deutsche Nebenwerte Perlen der Tech-Branche

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Auch Stefan Dudacy glaubt an das Potenzial deutscher Technologiefirmen. „Wir investieren in IT-Dienstleister sowie Software- und Online-Unternehmen“, sagt der Verantwortliche des Allianz Nebenwerte Deutschland (DE0008481763). Die Gesellschaften wachsen oft überdurchschnittlich und haben starke Bilanzen. Dudacy zufolge stechen im internationalen Vergleich besonders Häuser hervor, die Software für die Bauindustrie sowie Online-Plattformen für Mode, Immobilien oder Medikamente anbieten. Unter den zehn Top-Investments im Allianz Nebenwerte Deutschland befindet sich auch die Software AG (3,8 Prozent) aus Darmstadt. Die Firma hat – wie der Name schon sagt – Software und damit verbundene Dienstleistungen im Schaufenster. Die Produkte sollen Unternehmen in die Lage versetzen, Geschäftsprozesse zu analysieren und Informationstechnik zu steuern.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Trotz der positiven Einstellung zu Technologie-Unternehmen besetzt Dudacy die ersten Plätze seiner Investmentliste lieber mit anderen Branchen. Das Wohnungsunternehmen LEG Immobilien ist mit 5,9 Prozent größte Position im Allianz Nebenwerte Deutschland. An zweiter und dritter Stelle folgen der Rückversicherer Hannover Rück (4,9 Prozent) und das Chemie-Unternehmen Brenntag (4,8 Prozent). Dudacy orientiert sich bei der Auswahl seiner Titel an unternehmensspezifischen Kriterien. Die Zahl seiner Aktiengesellschaften schwankt zwischen 30 und 50.

Ein weiterer Fondsmanager, der an die Chancen deutscher Hightech-Anbieter glaubt, ist Björn Glück. Der Verantwortliche des Lupus Alpha Smaller German Champions (LU0129233093) hält Aktien des IT-Hauses Teamviewer, das eine Software für den Fernzugriff auf Computer herstellt. Zudem investiert er wie Allianz-Experte Dudacy in die Software AG: „Kleine und mittelgroße Firmen aus Deutschland bauen Maschinen und Roboter, entwickeln Hochleistungs-Chips und Software und können bei Themen wie Digitalisierung, Klimawandel und auch Mobilität eine Vorreiterrolle übernehmen“, sagt Glück. Sein Ziel: Versteckte Perlen mit etablierten Werten aus dem auch international gut positionierten Mittelstand kombinieren.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Markus Turnwald verfolgt mit dem Deka-Deutschland Nebenwerte (LU0923076540) eine ähnliche Strategie. Unter seinen Top-Investments finden sich bekannte deutsche Unternehmen, darunter der Medizintechnik-Hersteller Siemens Healthineers (2,6 Prozent) und die Holding-Gesellschaft Porsche Automobil (2,1 Prozent). Doch auch IT-Firmen gegenüber ist Turnwald nicht abgeneigt. Im Gegenteil: „Sie sind besser als ihr Ruf“, meint der Fondsmanager.

Noch vor wenigen Jahren prägten ein paar große Firmen die Branche. Das habe sich inzwischen jedoch geändert. Nischenanbieter gewinnen zunehmend Marktmacht – einige sogar in den USA. Dazu habe in erster Linie die Berliner-Start-up-Szene beigetragen. Wer in Deutschland Software-Entwickler sucht, hat es in Berlin wohl vergleichsweise leicht. „Die Stadt zieht junge Menschen aus der ganzen Welt an“, sagt Valerie Schüler, Fondsmanagerin des DWS German Small/Mid Cap (DE0005152409). Ein Grund seien die Lebenshaltungskosten, die deutlich niedriger als im Silicon Valley seien.