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Headhunterin Karin Schambach im Interview „Auch für Asset Manager wird die Personalsuche schwieriger“

Karin Schambach, Indigo Headhunters.
Karin Schambach ist Gründerin und Geschäftsführerin der Personalberatung Indigo Headhunters. | Foto: Indigo Headhunters

DAS INVESTMENT: Frau Schambach, welche Jobs vermitteln Sie?

Karin Schambach: Ich besetze mit meinem Team Positionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Asset- und Wealth Management. In erster Linie sind es Leitungspositionen, aber wir besetzen auch Stellen, die zwar kein Führungs-, aber dafür Expertenwissen erfordern.

Wie finden Sie geeignete Kandidaten für einen Kunden?

Schambach: Auf Grundlage eines Stellenprofils, das wir mit dem Kunden erarbeiten, identifizieren wir geeignete Kandidaten, die wir direkt kontaktieren. Oft haben wir Mobilnummern. Wenn das nicht der Fall ist, nehmen wir meistens über soziale Medien Kontakt auf. Interessierte Kandidaten laden wir zu einem Interview ein und bilden uns ein Urteil, wie gut sie tatsächlich auf die Position passen. Unsere Beobachtungen fassen wir in einem Bericht zusammen, den wir dem Kunden zur Verfügung stellen. Auf dieser Basis kann er entscheiden, welche Kandidaten er persönlich kennenlernen möchte.

Welchen Wunsch äußern Kunden in Briefings besonders häufig?

Schambach: Kunden wollen heutzutage oft zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Sie brauchen eine Führungspersönlichkeit oder einen Experten, müssen aber gleichzeitig ihr Team breiter aufstellen. Sprich, sie brauchen mehr Frauen und jüngere Mitarbeiter, um die Generation der Babyboomer nach und nach zu ersetzen.

 

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Wie ist Ihre Auftragslage?

Schambach: Sehr gut, wir können gar nicht alle Aufträge annehmen, weil uns Kapazitäten fehlen und uns viele Anfragen erreichen, die nicht unserem Profil entsprechen. Der Personalmangel, den wir in Deutschland allgemein zu beklagen haben, ist im Asset Management angekommen. Es ist schwierig, Stellen adäquat zu besetzen, und es ist absehbar, dass es in Zukunft nicht leichter wird.

In welchen Bereichen im Asset Management ist der Personalmangel besonders groß?

Schambach: Überall. Asset Manager entwickeln sich heute rasant. Der Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitstrend macht vor keinem Bereich halt, es werden laufend neue Stellen ausgeschrieben. Hinzu kommt, dass kein internationaler Asset Manager an dem starken volkswirtschaftlichen Standort Deutschland vorbeigehen möchte. Dementsprechend sind in den vergangenen Jahren immer mehr Asset Manager in den Markt eingestiegen, die Personal rekrutieren. Außerdem haben illiquide Anbieter an Bedeutung gewonnen. Sie brauchen Mitarbeiter, die sich in ihrer Asset-Klasse auskennen. Die gibt es nicht in ausreichender Zahl. Personalverantwortliche von Private-Equity-Unternehmen zum Beispiel, die einen Vertriebler einstellen sollen, müssen sich oft zwischen Kandidaten entscheiden, die entweder das gewünschte Spezialwissen oder ein gutes Netzwerk mitbringen.