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Peter D. Schiff: „Regierungen produzieren nur Fehlsignale“

Peter D. Schiff, US-Unternehmer und Politiker
Peter D. Schiff, US-Unternehmer und Politiker
DAS INVESTMENT.com: Die Wirtschaft muss sich ändern.

Peter Schiff: Ja, die Regierungen sollten sich, soweit es geht, aus der Wirtschaft heraushalten. Damit würden wir Fehlinvestitionen vermeiden. Der Markt selbst findet heraus, was Menschen wollen und was sie sich leisten können. Regierungen produzieren nur Fehlsignale. Deshalb haben Amerikaner auch haufenweise neue Autos, Häuser und extravagante Fernseher gekauft, obwohl sie eigentlich pleite waren.

DAS INVESTMENT.com: Womit sollte es losgehen?

Schiff: Zunächst sollte die Notenbank aufhören, US-Staatsanleihen zu kaufen und auch andere Preise zu stützen. Das würde Staat und Private zwingen, sich zu entschulden. Dann sollte die Regierung die Steuern kräftig senken, um echtes Wachstum zu ermöglichen.

DAS INVESTMENT.com: Sie wollen allen Ernstes noch mehr die Ausgaben für Arme, Alte und Kranke kürzen?

Schiff: Kümmern sich die Befürworter solcher sozialen Netze wirklich um die Schwachen? Sie schaffen Abhängigkeiten mit Versprechen, die keine Regierung bezahlen kann. Sie besteuern Reiche, bis die ihre Geschäfte schließen, und Junge, bis sie abhauen. Wirtschaftliche Fehlfunktionen haben noch niemandem geholfen. Sonst wären die Europäer während des kalten Krieges auch hinter den eisernen Vorhang in die Sowjetunion geflohen. Stattdessen mussten die Mitglieder des Warschauer Pakts Mauern bauen, um ihre Leute daran zu hindern, in den ach so gefühllosen Westen zu fliehen.

DAS INVESTMENT.com: Politiker wollen auch so schon Geld sparen und entschulden.

Schiff: Ich kann keinen erkennen. Wenn sie das wirklich wollten, hätten wir keine Schuldenkrise.

DAS INVESTMENT.com: Ist der Euro es wert, gerettet zu werden?

Schiff: Er könnte ein sehr gutes Instrument sein, wenn er so nachhaltig wie die alte D-Mark wäre, eine zuverlässige Währung mit niedriger Inflation. Aber mit dem Freikaufen der PIIGS-Länder Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien hat die Europäische Zentralbank denselben Weg eingeschlagen wie die amerikanische Notenbank. Wenn das so bleibt, sollten stärkere Mitglieder wie Deutschland lieber den Euro verlassen.

DAS INVESTMENT.com: Brauchen wir neue Politiker?

Schiff: Ja. Und zwar welche, die die Wirtschaftsprobleme ernst nehmen und sich trauen, auch unpopuläre Dinge zu tun. Solche Typen kommen leider nur selten an die Macht. Die Wähler müssen besser aufgeklärt werden, damit ihre Repräsentanten sie nicht ins Armenhaus schicken.

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