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Peter E. Huber: „Ein Rätsel, warum Immobilien einen sicheren Sachwert darstellen sollen“

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Deutsche und amerikanische Staatsanleihen

Statt risikoloser Rendite bekommt man hier viel renditeloses Risiko. Denn beide Länder sind ebenfalls total überschuldet. So bildet in Deutschland das öffentliche Defizit von über 2.000 Milliarden Euro (ein Plus von 500 Milliarden Euro seit Merkels Amtsantritt) nur die Spitze des Eisbergs.

Allein der auf den heutigen Wert abgezinste Betrag künftiger Verpflichtungen für Beamtenpensionen (Barwert) liegt bei über 1.300 Milliarden Euro. Von den horrenden Kosten für die Rettung Resteuropas ganz zu schweigen. Immobilien

Warum ausgerechnet Immobilien einen sicheren Sachwert darstellen sollen angesichts einer deflationären Wirtschaftsentwicklung und einer schrumpfenden Bevölkerung wird wohl immer ein Rätsel bleiben. Seit 1950 hat sich die Geburtenrate hierzulande halbiert. In manchen Städten wie München haben die Immobilienpreise ein abartiges Niveau erreicht.

Gold

In den letzten zehn Jahren hat sich der Preis für das gelbe Metall in der Spitze mehr als versechsfacht – von 250 US-Dollar pro Unze auf über 1.900 Dollar. Und dies, obwohl Gold weder ge- noch verbraucht wird und keine Wertschöpfung bietet, sondern nur einen ideellen Wert als Inflationsschutz hat. Um diese Entwicklung zu rechtfertigen, müsste die Inflationsrate in den nächsten Jahren schon zwei- bis dreistellig wachsen.

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Kunst und Antiquitäten

Auch hier sind Übertreibungen erkennbar. Aber immerhin stößt eine ständig wachsende Nachfrage auf ein begrenztes Angebot, so dass Preissteigerungen in einem gewissen Ausmaß schon gerechtfertigt sind.

Selbst wenn es heute keiner hören will, bieten deshalb Unternehmensbeteiligungen – auch in Form von Aktien – auf längere Sicht das mit Abstand beste Chance/Risiko-Verhältnis. Nach den deprimierenden Erfahrungen der vergangenen zwölf Jahre mit drei ausgeprägten Baisse-Phasen gelten Aktien allgemein als Hochrisikopapiere, die unbedingt zu meiden sind. Ein Blick zurück auf die letzten 200 Jahre zeigt jedoch, dass Aktien zwar kurzfristig ein erhebliches Risiko bergen, langfristig aber die sicherste und rentabelste Anlage sind.

Dividendenpapiere weisen in dem untersuchten Zeitraum eine durchschnittliche reale Wertentwicklung von 6,6 Prozent jährlich auf – allerdings mit großen Schwankungen. Anleihen kommen dagegen nur auf eine jährliche inflationsbereinigte Rendite von 3,5 Prozent. Und diese Zahlen sind noch geschönt, denn sie beziehen sich ausschließlich auf Amerika. Wie wir alle wissen, hat man in Deutschland mit Staatsanleihen allein in den letzten 100 Jahren zweimal sein ganzes Geld verloren.
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