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Kommentar von Peter Huber Keine Angst vor dem Blasengeplapper

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US-Aktien sind zwar durchaus stolz bewertet, aber in Asien und Europa sind die Kurse keinesfalls überzogen. Das durchschnittliche Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt nämlich im historischen Vergleich bei 2,1. Leider taugen Bewertungsfaktoren überhaupt nicht zur kurz- und mittelfristigen Börsenprognose. Auch überbewertete Märkte können weiter haussieren und umgekehrt. Es liegt darüber hinaus im Wesen der Börse, dass Gier und Panik der Anleger die Kurse weit über oder unter die fundamental gerechtfertigten Niveaus treiben können.

Langfristig werden dagegen die Fair Values immer wieder touchiert, weshalb man daraus durchaus recht zuverlässige Kursziele berechnen kann. Sie liegen beim Dax innerhalb der nächsten zehn Jahre übrigens deutlich über 20.000 Punkten.

Kurs-Dax keineswegs hoch bewertet

Apropos Dax: Die zahlreichen Skeptiker weisen immer wieder auf das aktuelle Rekordniveau des deutschen Aktienindex hin. Dabei eignet sich dieser Performance-Index überhaupt nicht zur Wertbestimmung, da alle historischen Dividendenzahlungen mit einberechnet werden. Sie berechnen den aktuellen Preis Ihres Hauses ja auch nicht, indem sie auf den derzeitigen Wert noch alle jemals erhaltenen Mietzahlungen draufschlagen. Da ist der Kurs-Dax (ohne Dividendenzahlungen) schon repräsentativer. Und der liegt immer noch unter dem Stand aus dem Jahr 2000, obwohl die deutschen Unternehmen in den letzten 17 Jahren massiv an Ertragskraft gewonnen haben. So viel zum Märchen von der Überbewertung.

Der Kurs-Dax ist in der Vergangenheit mehrfach an seinem Widerstand bei 6.400 Punkten abgeprallt. Jetzt hat sich charttechnisch eine so genannte Tasse-Henkel-Formation herausgebildet – ein Hinweis darauf, dass in nächster Zeit eventuell ein Ausbruch nach oben bevorstehen könnte. Dies würde ein erhebliches weiteres Aufwärtspotenzial freisetzen. Ein  ganz ähnliches Chartbild weist übrigens der japanische Nikkei Dow Jones Average auf.

Der europäische Blue-Chip-Barometer, der Eurostoxx 50, hatte seinen bisherigen Hochpunkt bei 5.500 Punkten im Jahr 2000, befindet sich seither in einem intakten Abwärtstrend und liegt derzeit bei 3.600 Punkten. Europäische Aktien notieren heute also 35 Prozent niedriger als vor siebzehn Jahren. Auch dieser Index testet aktuell seine Trendlinie – mit denselben Implikationen wie beim Dax.

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