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Peter E. Huber Lust am Untergang

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„Eine  Marktwirtschaft  beruht  auf  der  allseitigen  Bereitschaft zum Leisten, zum Lernen, zum Sparen und zum Investieren im eigenen Land und nicht auf neuen Umverteilungssystemen“.  (Robert  Nef, Stiftungsratsmitglied des Liberalen Instituts in Zürich in einem Beitrag in der Finanz und Wirtschaft vom 26. September 2018). Vielleicht sollten wir uns wieder ein Stück weit in Richtung einer sozialen Marktwirtschaft bewegen?

Börsenausblick: Nix Genaues weiß man nicht!

An den Aktienmärkten ist derzeit kein klarer Trend erkenn- bar. Während die ohnehin schon hoch bewerteten US- Aktien von einem historischen Hoch zum nächsten eilen, dümpeln die europäischen Indices unterhalb ihrer 200-Tage-Linien hin und her. Was man aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass wir uns in der Spätphase eines weltweiten Konjunkturaufschwungs befinden. Dies wird an Frühindikatoren wie dem „European Commission Economic Sentiment“ deutlich. Das ist für die Börsen normalerweise eine gefährliche Phase. So signalisierten bereits die Hochpunkte in den Jahren 1989, 2000, 2007 und 2011 jeweils den Beginn eines stärkeren Abschwungs.

Auch sonst gibt es derzeit genügend Belastungsfaktoren für die Börsen. Die amerikanische Notenbank wird zunehmend restriktiver. Sie hat die Zinsen bereits mehrfach angehoben und entzieht dem Markt Liquidität durch den Verkauf von US-Staatsanleihen. Der Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert und drückt auf das Investitionsklima. Und die EU steht durch den Konflikt mit der italienischen Regierung und dem ungewissen Ausgang des Brexit vor einer neuen Belastungsprobe. Die Schwäche der Bankaktien gibt ebenfalls zu denken. Normalerweise führen Finanztitel ja einen Börsenaufschwung an.

Trotzdem stehen die kurzfristigen Risiken eines Rückschlags von 20 oder 30 Prozent in keinem Verhältnis zu den Chancen, die die Aktienmärkte auf längere Sicht bieten. So dürfte sich der Dax nach unseren Berechnungen in den nächsten zehn Jahren mehr als verdoppeln. Wir haben die Gründe dafür bereits mehrfach genannt. Für Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit gibt es dagegen nur Magerrenditen von 0,4 Prozent pro Jahr. Jede Kursschwäche an den europäischen und asiatischen Märkten wollen wir daher konsequent zum weiteren Aufbau von Aktienpositionen nutzen.

Chancen entstehen auch durch die asynchrone Entwicklung vieler Aktien. Während Technologiewerte in diesem Jahr starke Kursgewinne verzeichnen, haben viele Titel aus anderen Sektoren bereits 20 bis 50 Prozent verloren und sind damit noch preiswerter geworden. Auch gibt es immer wieder Sonderentwicklungen, die wir nutzen können. So hat der Preis für Erdgas seinen langjährigen Abwärtstrend beendet und ist nach oben ausgebrochen. Dies macht zum Beispiel die von uns gehaltene Gazprom-Aktie attraktiv, die mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 3 lächerlich niedrig bewertet wird.

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