Pflegezusatzversicherung „Pflege-Vorsorge allzu oft mit ungeeigneten Instrumenten“
Auf eine mögliche spätere Pflegebedürftigkeit fühlt sich nur rund jeder dritte Deutsche gut abgesichert. Knapp zwei von drei fühlen sich hingegen nicht hierauf vorbereitet. Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts Toluna, für die im Februar mehr als 1.000 Bundesbürger im Auftrag des Konzerns Versicherungskammer aus München befragt wurden.
Der Studie zufolge sind 92 Prozent der Befragten zwar davon überzeugt, dass zum Absichern von Pflegerisiken zusätzliche freiwillige Vorsorge notwendig ist. Allerdings sorgen gerade einmal 34 Prozent auch tatsächlich vor. Neben dem geringen Anteil der Vorsorgesparer bemängelt der bundesweit größte öffentliche Versicherer ihre „oft ungeeigneten oder unzureichenden Instrumente“.
„Pflegerisiken wirklich absichern“
Vorsorge für eine spätere Pflege betreiben die Befragten nach eigenen Angaben mit Zusatzversicherungen (68 Prozent) und klassischen Altersvorsorgeprodukten (35), Bargeldreserven (29) oder Immobilien und Bankprodukte (jeweils 25). Die letztgenannten Sparformen seien hierfür aber „nicht oder nur bedingt geeignet“, warnt Manuela Kiechle, Kranken- und Pflegevorstand beim Konzern Versicherungskammer.
Hallo, Herr Kaiser!
Bargeldreserven seien bei einer längeren Pflege hingegen rasch aufgebraucht, begründet Kiechle. Und wenn die eigene Immobilie verkauft werden muss, um die gestiegenen Kosten im Pflegefall zu decken, verliere der Partner des Pflegebedürftigen sein vertrautes Umfeld. „Nur eine Pflegezusatzversicherung sichert Pflegerisiken wirklich ab“, ist sich Kiechle daher sicher.
Denn viele Deutsche unterschätzten viele die tatsächlichen Kosten für eine professionelle Pflege zu Hause oder im Heim: „Die nach den Leistungen der Pflegepflichtversicherung noch aus der eigenen Tasche aufzubringenden Beträge liegen schon bei ambulanter Pflege bei einigen hundert Euro im Monat; bei stationärer Pflege sogar oft über tausend Euro“, erklärt Versicherungsvorständin Kiechle.