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Risikolebensversicherung Pflicht-Police für alle Familienmenschen

Junge Familie
Junge Familie: Eine Risikolebensversicherung sichert Hinterbliebene ab. | Foto: imago images/Westend61

Der neue Lebensabschnitt beginnt für Martin Sielmann um 2 Uhr 44 in Kreißsaal 3. Mit ihren auf 51 Zentimetern verteilten 3.240 Gramm Mensch ist seine kleine Tochter Anna Marlene ein kerngesundes Baby. Auch Mutter Judith ist wohlauf: todmüde aber stolz, wie noch nie in ihrem Leben. Leichte Sorgen verursacht die neue Erdenbürgerin im Haus jedoch deshalb, weil die alte Wohnung der Sielmanns im Düsseldorfer Innenstadtbereich bald nicht mehr groß genug ist für die Kleinfamilie.

Für den jungen Vater Grund genug, seinen Traum von den eigenen vier Wänden im Grünen jetzt wahr werden zu lassen. Weil er auch nach dem Ende der Corona-Pandemie vermehrt im Homeoffice arbeiten kann, akzeptiert er den weiteren Arbeitsweg aus dem Vorort Erkrath, wo er mit einer Eigentumswohnung im Erdgeschoss inklusive kleinem Garten liebäugelt.

Doch auch im Speckgürtel der Metropolen müssen Immobilienkäufer derzeit bescheiden bleiben: „Besonders für Familien wird die Immobiliensuche durch starke Konkurrenz zur Belastungsprobe“, berichtet Dennis Bettenbrock, Berater bei dem auf Baufinanzierungen spezialisierten Finanzdienstleister Dr. Klein in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt. Denn seit dem Corona-Lockdown wünschen sich auch viele kinderlose Doppelverdiener-Paare ein zusätzliches Arbeitszimmer. „Sie drängen damit auf den Markt, auf dem Familien suchen, die mehrere Schlafzimmer brauchen.“

Tod kein Tabuthema mehr

Ebenfalls verändert hat sich seit dem Ausbruch der Pandemie, wie die Deutschen über die größten Risiken des Lebens denken: Tod und schwere Krankheit seien hierzulande immer weniger Tabuthemen, beobachtet Walter Capellmann. „Dies hängt sicherlich auch damit zusammen, dass das Virus in den Medien allgegenwärtig ist“, erklärt der Deutschland-Chef des niederländischen Lebensversicherers Dela. „Das Bewusstsein für die Absicherung von Hinterbliebenen wächst stark – und das in allen Altersgruppen.“

Die Zukunft ihrer Liebsten ist den Deutschen heute mindestens genauso wichtig wie die eigene Absicherung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der DEVK Versicherungen. So sorgen sich 38,2 Prozent der 5.000 Befragten gleichermaßen um sich selbst wie um nahe Angehörige. Insbesondere Eltern mit Kindern im Haushalt haben demnach verstärkt die Zukunft des Nachwuchses im Blick.

Auch Familienvater Sielmann muss sich jetzt unangenehmen Fragen stellen: Ist für meine zwei Mädels ausreichend gesorgt, wenn mir einmal etwas Schlimmes zustößt? Und könnte Judith das Eigenheim notfalls allein abzahlen? Denn sie verdient im Marketing eines Herstellers von Outdoor-Mode nicht so gut wie der Maschinenbau-Ingenieur. Bei seinem Tod könnte sie den Einkommensverlust der Familie nicht ohne weiteres ausgleichen. Angehörige für diesen Fall der Fälle finanziell abzusichern, ist Zweck einer Risikolebensversicherung.

Hohe Ansprüche an Vermittler 

Als wichtigen Schutz für Familien bezeichnet auch die Stiftung Warentest die Risikolebens-Police. Die Leistungen der 37 von ihr jüngst untersuchten Versicherungen reichten demnach für die meisten Kunden völlig aus. Daher sollten sie sich bei der Produktauswahl einfach am Preis orientieren.

Dass man es sich nicht ganz so einfach machen könne, meint hingegen Dela-Manager Capellmann im Interview mit DAS INVESTMENT: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Serviceleistungen muss der Kunde nachvollziehen können, sie sind am Ende ausschlaggebend.“ Vor dem Vertragsabschluss müssten auch Vermittler heute höheren Ansprüchen vieler Verbraucher gerecht werden. „Absicherung wird hybrider.“

Auch treue Beraterkunden gingen nach den derzeit zumeist digital geführten Beratungen auf Recherche-Reise bei Vergleichsrechnern im Internet. Einen sofortigen Online-Vergleich der Tarife von mehr als 70 Anbietern bieten beispielsweise Herbert und Marco Hopfauer auf ihrer Webseite. Ihr Schweinfurter Maklerbüro ist Mitglied der Versicherungsmakler-Genossenschaft Vema, deren Partnerbetriebe bei einer aktuellen Umfrage ihre drei meistgenutzten Anbieter in der Produktkategorie Risikoleben nennen sollten.

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Die Lieblinge der Makler 

Aktuelle Lieblinge der deutschen Makler sind demnach die Allianz (16,6 Prozent) und etwa gleichauf die Generali-Tochtergesellschaft Dialog (16,4). Mit 14,2 Prozent der Nennungen folgt die auf das Biometrie-Geschäft fokussierte Hannoversche.

Der Lebensversicherer der VHV-Gruppe berechnet dem heute 35 Jahre alten Jungvater einen Monatsbeitrag zwischen 20,25 Euro in der Basis- und 39,54 Euro in der Exklusiv-Variante. Preismindernd wirkt sich dabei aus, dass er normalgewichtig, gesundheitlich fit und vor allem seit zehn Jahren Nichtraucher ist.

Die Münchner Betreiber von Deutschlands größtem Vergleichsportal Check 24 haben in einer aktuellen Tarifanalyse untersucht, wie hoch die Zuschläge für Raucher sind. Demnach zahlen sie für ihr erhöhtes Todesfallrisiko bei den betrachteten Produkten in der Spitze 168 Prozent mehr als langjährige Nichtraucher. „Auch Konsumenten von E-Zigaretten, Shishas oder Schnupftabak werden von den meisten Versicherern als Raucher eingestuft“, erklärt der zuständige Geschäftsführer Björn Zollenkop.

Risiken erhöhen den Preis

Als preistreibende Risikofaktoren bewerten manche Anbieter auch potenziell lebensgefährliche Hobbys wie Fallschirmspringen, Bergsteigen, Autorennsport oder Motorradfahren. Aber auch die Arbeit in körperlich anstrengenden Berufen versichern sie teurer als die am Schreibtisch im Büro oder zunehmend auch zuhause. Als hochriskante Jobs gelten für die deutsche Assekuranz beispielsweise Fensterputzer, Dachdecker, Zirkusartist, Soldat, Polizist, Feuerwehrmann, Holzfäller, Pilot oder Hochseefischer.

All das trifft auf Sielmann zwar nicht zu, doch als Mann zahlt er schon allein aufgrund seiner kürzeren Lebenserwartung mehr als seine gleichaltrige Frau für eine identische Police. Denn dass er während der Versicherungszeit stirbt, ist rein statistisch gesehen wahrscheinlicher als bei ihr.

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