Phasenwechsel in der Tech-Branche US-Handelskonflikt mit China verändert die IT-Welt
Unter dem Deckmantel der „National Emergency“ erließ US-Präsident Donald Trump Mitte Mai ein Dekret, das vor allem die Geschäftstätigkeit chinesischer Telekommunikationsausrüster wie Huawei und ZTE einschränkt. Damit dürfen deren Geräte in den USA weder verkauft noch verbaut werden. Darüber hinaus ist es US-Firmen ohne Sondergenehmigung verboten, mit diesen chinesischen Unternehmen Geschäfte zu machen.
Das dürfte die Chinesen bei einigen kritischen Komponenten, die aktuell ausschließlich von US-Zulieferern gefertigt werden, in die Bredouille bringen. Doch unter dem Zwist leiden auch prominente US-Anbieter wie Apple und deren Aktien. Wer langfristig am Kapitalmarkt profitiert und welche Region gestärkt wird, ist für Investoren von höchster Brisanz.
Druck zu weniger Abhängigkeit
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Insbesondere für Huawei ist die Lage aktuell kritisch. Der Konzern hat wie nur wenige andere chinesische Konzerne den Tech-Markt der westlichen Welt aufgemischt. Nach Samsung ist er immerhin der zweitgrößte Handyhersteller und der größte Hersteller von Telekommunikationsinfrastruktur. Dass der Konzern jetzt de facto von der westlichen digitalen Technologie abgestöpselt wurde, dürfte zur Folge haben, dass Huawei seine Bemühungen verstärkt, künftig noch autarker zu werden.
Bereits seit einiger Zeit arbeitet Huawei an einem eigenen Betriebssystem, um Googles Android zu umgehen. Auch eigene Speicherchips sollen künftig im Reich der Mitte hergestellt werden. Mit Blick auf die Hardware hat sich Huawei zeitnah mit Material eingedeckt, einige Monate könne man unvermindert weiter produzieren. Was dann passiert, steht in den Sternen. Der harte Kurs von Trump hat durchaus das Potenzial, der chinesischen Technologiebranche immensen Schaden zuzufügen.