LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Philipp Graf von Königsmarck im Gespräch „Cyber-Attacken richten Billionen-Schäden an“

Philipp Graf von Königsmarck, Leiter Wholesale in Deutschland und Österreich bei Legal & General Investment Management (LGIM)
Philipp Graf von Königsmarck, Leiter Wholesale in Deutschland und Österreich bei Legal & General Investment Management (LGIM) | Foto: LGIM

DAS INVESTMENT: Jüngste Cyberangriffe auf Easyjet, Honda und ganz aktuell Twitter lassen vermuten, dass die Zahl der Attacken zunimmt. Wie verwundbar sind Unternehmen?

Philipp Graf von Königsmarck: Je mehr die Digitalisierung in unseren Lebens- und Arbeitsalltag Einzug hält, desto anfälliger werden wir für Cyberangriffe. Von diesen ist nicht nur eine bestimmte Zielgruppe betroffen, sondern theoretisch jeder – Individuen, Unternehmen, Organisationen und Regierungseinrichtungen. Deshalb ist es nicht überraschend, dass Netzsicherheit weltweit ein Wachstumsmarkt ist. Das Marktforschungsinstitut Fortune Business Insights rechnet mit mehr als einer Verdopplung für den Zeitraum 2019 bis 2027 – auf dann stattliche 280 Milliarden US-Dollar.

Haben die Fälle von Cyberangriffen während der Corona-Krise zugenommen?

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Von Königsmarck: Im Zuge der Corona-Krise haben viele Firmen quasi über Nacht die Arbeit im Home Office eingeführt, obwohl sie nicht über die nötigen Vorkehrungen in Sachen Netzsicherheit verfügen. Kriminelle haben sich solche Lücken zunutze gemacht. Ein Beispiel: Das Aufkommen von Phishing-E-Mails hat sich bereits von Februar bis März 2020 mehr als versechsfacht. Insgesamt waren zahlreiche Unternehmen – über alle Branchen hinweg – Individuen sowie Regierungseinrichtungen im Februar mit Cyberangriffen konfrontiert. Die meisten Angriffe fanden über Schadprogramme und den Missbrauch von gestohlenen Kontoinformationen statt.

Wie hoch fallen die Schäden aus?

Von Königsmarck: Bereits vor Corona haben Cyberangriffe die deutsche Industrie rund 50 Milliarden US-Dollar gekostet. Die Summe wird sicherlich dieses Jahr beträchtlich weiter steigen. Weltweit werden die Kosten 2021 auf sechs Billionen US-Dollar geschätzt. Dabei sind Viren und Schadprogramme nur die Spitze des Eisbergs.

Die Nichtverfügbarkeit von Internetdiensten (sogenannte Distributed Denial Of Services) oder Schadsoftware, die die Nutzung von Rechnern und Daten blockiert und für die Freigabe ein Lösegeld fordert (Ransomwares) sind genauso ein Problem wie die Zunahme staatlich gelenkter und durch künstliche Intelligenz verursachte Cyberattacken.

Tipps der Redaktion