LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 5 Minuten
ANZEIGE

Philipp Vorndran zur Lage an den Märkten Handelskonflikt? Mut und Beständigkeit zahlen sich aus

Seite 2 / 3

Kursanstiege müssen erst „verdaut“ werden

Angesichts der Aktienindizes, die nahe ihrer Allzeithochs notieren, und der zunehmenden Unsicherheiten stellen sich Anleger offenbar zunehmend die Frage, ob die Anlageklasse Aktien unter Druck geraten könnte. In der Tat muss der Markt die Kursanstiege der vergangenen Jahre nun wohl erst einmal verdauen. Das zeigt sich seit Anfang des Jahres etwa in einem „Sägezahnmarkt“ an den europäischen und US-amerikanischen Börsen, einem Umfeld, in dem Rücksetzern regelmäßig Aufholjagden folgten. Das stete Comeback der Indizes – trotz Handelskonflikt und Italien-Wahl – kam aber nicht von ungefähr. Denn die Erträge der Unternehmen wachsen. In den USA dürften die Gewinne der im Aktienindex S&P 500 gelisteten Unternehmen in diesem Jahr um gut 20 Prozent steigen – zumindest wenn die Prognosen in den Geschäftsberichten eintreffen.

Aktien sind noch nicht zu teuer

Wenn die Gewinne eines Unternehmens steigen, dann wird die Aktie günstiger. Seit Jahresbeginn sanken die Bewertungen der im weltweiten Aktienindex MSCI Welt gelisteten Unternehmen um gut zehn Prozent – mit Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) auf Basis der für die in den kommenden 12 Monaten erwarteten Gewinne der Unternehmen. Damit ist die Bewertung ungefähr so hoch wie noch vor vier Jahren – und weit entfernt von den Allzeithochs Ende der neunziger Jahre. Im historischen Kontext scheinen Aktien damit nicht teuer. Im Falle einer globalen Rezession und sinkender Unternehmensgewinne wären die aktuellen Bewertungen natürlich hinfällig. Danach sieht es unseres Erachtens aber wohl eher nicht aus.

Nicht den Aktienmarkt, sondern Qualitätsunternehmen kaufen

Aus unserer Sicht macht es ohnehin nur wenig Sinn, sich als langfristiger Anleger zyklisch nach möglichen fundamentalen Risiken zu richten. Und je nach Nachrichtenlage hektisch ein- und auszusteigen. Oder deshalb pauschal den Aktienbestand zu reduzieren. Niemand kann den möglichen Schaden des Handelskonfliktes beziffern. Unsere Portfoliomanager investieren deshalb auch nicht in „den Aktienmarkt“, sondern in ausgewählte Qualitätsunternehmen.