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Nur drei Top-Tarife Photovolatikversicherungen überzeugen im Ascore-Scoring noch nicht

Von in SachversicherungLesedauer: 3 Minuten
Photovolatik-Paneele auf einem Hausdach
Laut dem Statistischen Bundesamt waren im April 2024 gut 3,4 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert. | Foto: Imago Images / Herrmann Agenturfotografie

Das Beratungsunternehmen Ascore Analyse hat erstmalig ihr Scoring im Bereich der Photovoltaikversicherung veröffentlicht. Hierbei wurde gezielt zwischen Einzeltarifen und Baustein-Tarifen unterschieden. Letztere sind nur in Kombination mit einer Wohngebäude- beziehungsweise Hausratversicherung abschließbar. Bewertet wurden insgesamt 47 Tarife von 27 Gesellschaften.

Viele Risiken bei Betrieb einer Photovoltaikanlage

Aus Sicht von Ascore sollte die zweifellos mit hohen Kosten verbundene Anschaffung und Installation einer Photovoltaikanlage als langfristige Investition umfassend abgesichert werden. Risiken wie extreme Wetterereignisse, Blitzüberspannung, Vandalismus oder technische Defekte könnten den Betrieb der Anlage erheblich beeinträchtigen und zu hohen Reparaturkosten oder Ertragsausfällen führen. Eine spezialisierte Photovoltaikversicherung biete hier den notwendigen Schutz.

Christina Frese, Versicherungsanalystin im Bereich Komposit bei Ascore Analyse, sagt: „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, Einzeltarife und Baustein-Tarife nicht zusammen in einem Scoring zu betrachten, um eine faire Bewertung zu erhalten. Besonderes Augenmerk haben wir auf die Analyse der versicherten Gefahren und Kosten gelegt. Bei den versicherten Gefahren betrachten wir insbesondere Brand, Blitzschlag, Sturm, Hagel, Überspannungsschäden, Kurzschlüsse sowie Diebstahl als auch Vandalismus. Unter den versicherten Kosten analysieren wir unter anderem die Kosten für Stemmarbeiten, Aufräumung und Entsorgung, aber auch die Kosten für De-/ Remontage aufgrund von Gebäudeschäden.“ 

Wenig Informationen zur Methodik

Die Angaben zur Methodik der Untersuchung sind dünn: Die Datengrundlage bilden ausschließlich die Versicherungsbedingungen. Laut der Autoren erfolgt die Bewertung der Tarife anhand „klar definierter Kriterien und Benchmarks“. Letztere orientieren sich am Durchschnitt der analysierten Tarife. Die Kriterien werden dabei laut Ascore in Score-relevante Kriterien (42) und Individual-Research-Kriterien (43), die den Katalog um weiterführende, spezifische Themen ergänzen, unterteilt. Dabei verzichtet Ascore auf Gewichtungsfaktoren. Der Kriterienkatalog umfasst laut der Autoren die Leistungsbereiche Antrag/Vertrag, Deckungsumfang und Deckungserweiterungen, versicherte Gefahren, versicherte Sachen, versicherte Kosten, Ertragsausfall und sonstige Leistungen.

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Anbieterfreundliche Benotung

Die vorgenommene Kompass-Einteilung („Herausragend“, „Ausgezeichnet“, „Sehr Gut“, „Gut“, „Ausreichend“, „Schwach“) muss als anbieterfreundlich bezeichnet werden, entspricht sie doch nicht der üblichen Benotungssystematik und führt zu positiven Urteilen von Produkten, die eigentlich im Mittelfeld der Untersuchung landen. Grundsätzlich ist diese Vorgehensweise erfahrungsgemäß den eigenen Vermarktungsabsichten der Untersucher geschuldet. Von Ascore ausgezeichnete Versicherer können kostenpflichtige Siegel zu Marketing- und Vertriebszwecken erwerben.

Nur wenige Top-Tarife

Insgesamt fällt im produktbezogenen Scoring in dieser Sparte die vergleichsweise geringe Zahl an Top-Tarifen auf: Bei den Einzeltarifen erzielen lediglich drei Offerten die Höchstbewertung von sechs Kompassen: Inter Allgemeine, Photovoltaikversicherung24 und Phönix Schutzgemeinschaft. In der Kategorie der Baustein-Tarife konnte gar kein Anbieter die Höchstbewertung ergattern. Zu den schwächeren Angeboten im Markt mit nur zwei Kompassen zählen Tarife von Gothaer, Interlloyd und Signal Iduna (2). Unklar bleibt, welche Stärken und Schwächen die einzelnen Angebote haben. Eine Übersicht gibt es im Ergebnisrechner von Ascore.

Quelle: ASCORE Analyse

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