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Physiker Harald Lesch über den Klimawandel „Raus aus der Kohle, aus dem Öl und aus zu viel Mobilität“

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ESG in den Fokus rücken
Er begrüßt außerdem die Einführung sozial-ethischer Anforderungen der Finanzaufsicht an die beaufsichtigten Institute. Wenn die Finanzunternehmen Gremien wie etwa Ethikräte schaffen würden, die Finanzprodukte und Geschäftsmodelle regelmäßig auf die ESG-Kriterien hin evaluieren. An allererster Stelle müsse es auch in der Finanzwirtschaft darum gehen, einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der kohlenstoffintensiven Wirtschaft möglich zu machen. So könnten Finanzunternehmen entscheidend dazu beitragen, die massive Erhöhung von Kohlenstoff in der Atmosphäre zu verringern.

Kohlendioxidsteuer einführen

Der Wissenschaftler betont, dass alle Weichen so zu stellen sind, dass so schnell wie möglich eine Dekarbonisierung des Alltags stattfinden kann. Als Beispiel nennt er eine Kohlendioxidsteuer. Dagegen werde oftmals argumentiert, dass die Wirtschaft dann Nachteile erleide, so der Physiker. Irgendwer müsse jedoch mit etwas anfangen und Schweden, das Vereinigte Königreich und andere Staaten hätten dies bereits getan. Natürlich sei Deutschland nur ein kleiner Player auf dem Gebiet, aber wenn es als großes Industrieland eine solche Steuer einführe, könne gezeigt werden, dass Industrie und Kohlendioxidsteuer kein Widerspruch sein müssten. Dies könne Anreize für andere Ländern bieten, nachzuziehen. Als sinnvoll sieht er daher auch eine einheitliche Regelung innerhalb der Europäischen Union (EU) an.

Das Interview ist in der aktuellen Ausgabe der „Bafin-Perspektiven“ erschien, die hier heruntergeladen werden kann.

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