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Pictet-Chefvolkswirt über Emerging Markets „Der Tiefpunkt ist nicht mehr weit“

Dass die US-Zinswende kommt, ist klar – bloß wann? Die Finanzwelt geht, spätestens seit Details zum Stand der Diskussion unter Entscheidern innerhalb der US-Notenbank Fed durchgesickert sind, von einer Anhebung des US-Leitzinses spätestens Anfang 2016 aus.

Angesichts der Spekulationen um eine Zinssatzanhebung, die nun schon lange im Raum stehen,  hatten alle Marktakteure genügend Zeit, sich auf die kommende Wende vorzubereiten. Die Zinsanhebung sei auf allen Ebenen längst eingepreist, schätzt so auch Patrick Zweifel, Chefvolkswirt der Schweizer Bank Pictet, im Interview mit der Börsen-Zeitung.

Der Spezialist der Privatbank zieht in Sachen Zinsanhebung einen Vergleich zur Finanzmarkt-Situation von 2013: Anlässlich der Finanzkrise 2008 hatte die Fed begonnen, Anleihepapiere aufzukaufen und so die stark angeschlagene US-Wirtschaft mit frischem Geld zu versorgen. Die Anleihekäufe wurden im Herbst 2013 wieder gestoppt. Die Emerging Markets bekamen die Folgen auf unangenehme Weise zu spüren: Ihre Wirtschaft brach ein. Sie hing stark am Geldstrom aus den Industrieländern.

Diesmal, so betonte Patrick Zweifel im Interview mit der Börsen-Zeitung, hätten die Emerging Markets jedoch nichts zu fürchten: Ihre Währungen seien aktuell wettbewerbsfähiger und billiger als zum damaligen Zeitpunkt. Auch seien Länder wie Indien und Indonesien 2015 weit stabiler positioniert als noch 2013.

Jetzt in Schwellenländer investieren?

Auf die Gretchenfrage der Investoren „Jetzt kaufen oder nicht?“ rät Zweifel zwar zum Kauf von  Schwellenländer-Bonds, da die Währungen derzeit allgemein günstig sind und in Emerging Markets hohe Anleiherenditen winken. Doch sollten Anleger damit lieber noch kurz abwarten. Es sei „eine Frage des Timing. Unserer Überzeugung nach ist der Tiefpunkt nicht mehr weit.“

Trotz Chinakrise sieht Zweifel laut „Börsen-Zeitung“ für die Emerging Markets sonnige Zeiten aufziehen: Weltweit sei eine konjunkturelle Erholung spürbar. Die Weltwirtschaft könne laut Prognosen in der zweiten Jahreshälfte um 2 Prozent zulegen. Ein solches Umfeld ließe die Exporte der Schwellenländer gewöhnlich mit einer Jahresrate von 10 Prozent wachsen, so der Ökonom.

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