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Aktualisiert am 03.04.2017 - 12:05 Uhrin MegatrendsLesedauer: 4 Minuten
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Pictet-Deutschland-Chef im Gespräch „Risikoaverse Anleger treffen auf Berater, die nicht zu Risiken raten wollen“

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Das klingt ebenfalls reichlich abstrakt. Welche Linien führen denn beispielsweise konkret zum Robotics-Fonds?

Walter: Nehmen Sie den Megatrend demografischer Wandel. In einer alternden Gesellschaft können Roboter fehlende Arbeitskräfte ersetzen und die Lebensqualität von Senioren verbessern. Oder Globalisierung: Automatisierung kann helfen, Produktion in die Industriestaaten zurückzubringen, und zugleich steigende Lohnkosten in den Schwellenländern ausgleichen. Außerdem können wir Ressourcen mithilfe von Robotern effizienter einsetzen, was dem Megatrend Nachhaltigkeit entspricht. Daraus ergeben sich die Branchen, die der Fonds umfassen muss: etwa Gesundheitsroboter oder 3D-Druck.

Als Kassenschlager eignen sich Aktienfonds zurzeit aber kaum. Wie wollen Sie dagegenhalten?

Walter: Bleiben wird auf jeden Fall das Umfeld niedriger Zinsen, das Aktien trotz zunehmender Turbulenzen nahezu alternativlos macht. Selbstverständlich müssen wir Anlegern vermitteln, dass keine Kapitalanlage ohne Risiko und Schwankungen noch nennenswerte Renditen erzielen wird. In eine Sackgasse führt dagegen die Regulierung: Risikoaverse Anleger treffen auf Berater, die nicht zu Risiken raten wollen. Wir wollen Investoren deshalb mit Strategien überzeugen, die von besonders wachstumsstarken Geschäftsfeldern profitieren. Zudem bieten wir eine breite Palette marktneutraler Fonds an.

Apropos, den 1,1 Milliarden Euro schweren PTR-Agora haben Sie geschlossen, um die Rendite nicht zu schmälern. Was legen Sie Ihren Kunden stattdessen ans Herz?

Walter: Unser neuestes Angebot im Segment marktneutraler Strategien ist der im November 2015 aufgelegte PTR-Phoenix, den James Kim und Mukaya Panich von Singapur aus managen. Die beiden investieren long und short in asiatische Aktien. Das heißt, sie setzen nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Börsenkurse.

Standardprodukte wie Länderfonds bieten Sie kaum an. Warum?

Walter: Der Vorteil von Themen-Investments ist, dass wir viel über wenig wissen. Unsere Fondsmanager folgen keinen Indizes und analysieren als Stockpicker jedes einzelne Unternehmen. Das führt dazu, dass wir Schwellenländer und kleinere Unternehmen stärker als der MSCI World berücksichtigen. Der Active Share des Pictet Global Megatrend Selection, der unsere Themenstrategien bündelt, liegt bei 77 Prozent. Das heißt, weniger als ein Viertel der Aktien stimmen mit dem Index überein. Außerdem dürfte es Anteilseignern, die von der Idee ihrer Fonds überzeugt sind, leichter fallen, Abschwünge durchzustehen, ohne zu verkaufen.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.