Pictet-Water Fund Noch führt Singapur beim Schutz der Wasserressourcen
China hat Großes vor
Nur Länder mit ähnlich großen existenziellen Herausforderungen dürften motiviert sein, dem Beispiel Singapurs zu folgen und die Führungsrolle bei nachhaltiger Wasserwirtschaft übernehmen zu wollen. China ist nach Einschätzung des Pictet Advisory Board der aussichtsreichste Kandidat. Dort sind 20 Prozent der Weltbevölkerung zuhause, aber nur 7 Prozent des Wassers kommen aus dem Land selbst.
Die Behörden sind entschlossen: Allein in der ersten Jahreshälfte 2017 brachte China rund 8.000 Wasseraufbereitungsprojekte in einer Größenordnung von 100 Milliarden US-Dollar auf den Weg. Bemühungen, einen Wandel im Verhalten der Öffentlichkeit zu bewirken, nehmen ebenfalls Gestalt an, in Form von Aufklärungskampagnen in Schulen, höheren Geldstrafen für Umweltsünder und die Ernennung von 200.000 örtlichen Wasserbeauftragten, die sich persönlich um die Wasserqualität in ihrem Zuständigkeitsbereich kümmern.
Mit Unterstützung – und den Geldern – der Regierung dürften auch Technologie und Innovation kein Problem sein. Wasserversorger in Singapur wollen die Gunst der Stunde nutzen und von dem Engagement Pekings in Sachen Nachhaltigkeit profitieren.
Führende Länder in Sachen Schutz der Wasserressourcen:
Lokales Problem für die ganze Welt
Die Wasserproblematik ist nicht auf die Schwellenländer beschränkt. Teile der USA und Australien zum Beispiel sind dürregefährdet, während die Niederlande durch Überschwemmungen bedroht sind. Industrieländern fehlt im Gegensatz zu Singapur und China mitunter ein starker offizieller Fokus auf die Wasserthematik, aber dort ist das Engagement aus dem privaten Sektor größer.
Bessere Aufbereitung
Prozentsatz des aufbereiteten Abwassers 2015 nach Einkommensniveau und Ziele für 2030:
Weltweit ist damit zu rechnen, dass die Motivation zum Schutz des Oberflächenwassers und von Grundwasserschichten zunimmt. Die Niederschlagsmuster verändern sich, die Weltbevölkerung wächst und die natürlichen ober- und unterirdischen Wasservorkommen gehen zur Neige. Werden bis 2030 keine Massnahmen ergriffen, dürfte es ein Wasserdefizit von 40 Prozent geben.
Singapur hat gezeigt, dass es bereits jede Menge Technologie für eine nachhaltige Wasserzukunft gibt – und vieles mehr wird gerade entwickelt. Auch andere Länder fangen mittlerweile an, die mit der Wasserproblematik zusammenhängenden existenziellen Risiken zu erkennen, aber auch die Chancen, die sich den Unternehmen und dem Handel durch Nachhaltigkeit bieten. China und andere Länder sind hochmotiviert. Sie können von Singapur nur lernen und darauf aufbauend noch nachhaltigere Wassersysteme entwickeln.
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