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Aktualisiert am 07.07.2023 - 10:43 Uhrin Karl PilnyLesedauer: 8 Minuten

Pilnys Asia Insights Ausblick auf 2023 – Asien in der Zeitenwende

Menschen mit Maske und Koffer am Flughafen von Beijing
Menschen mit Maske und Koffer am Flughafen von Beijing: „Die Abkehr von der Null-Covid-Strategie, so chaotisch und überhastet diese auch wirken mag, zeigt, dass China durchaus in der Lage zu Politikwechseln ist“, so Pilny. | Foto: Imago Images / Kyodo News

Eine hohe Inflation und signifikante Straffung der Geldpolitik dominierten die asiatischen Märkte in diesem Jahr. Nach anstrengenden zwei Jahren, die von der Covid-19-Pandemie geprägt waren, sahen sich die asiatischen Märkte nun mit einer noch nie dagewesenen Konstellation konfrontiert, die von einer historisch hohen Inflation und einer raschen Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken geprägt war. Als die US-Notenbank Fed mit raschen Zinserhöhungen begann, wurde der japanische Yen zum größten Verlierer gegenüber dem Dollar.

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Gleichzeitig mussten Top-Aktien des Hightech-Sektors wie Samsung Electronics und Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) aufgrund der restriktiveren Geldpolitik und der prognostizierten Konjunkturabschwächung erhebliche Kursverluste hinnehmen. Einige Länder und Sektoren schafften es jedoch in dem neuen Marktumfeld, das durch eine entsprechende Politik und starke wirtschaftliche Fundamentaldaten gestützt wird, relativ gut abzuschneiden. Hier eine kurze Übersicht über die wichtigsten Anlageklassen.

Währungen

Asiatische Devisen hatten es in diesem Jahr schwer gegenüber dem US-Dollar – insbesondere der japanische Yen. Trotz der jüngsten Entscheidung der Bank of Japan (BOJ), ihr Renditezielband zu erweitern, sticht die markante Yen-Schwäche heraus. Denn am 21. Dezember lag er gegenüber dem Dollar noch immer um 13 Prozent niedriger als im Vorjahr und hat sich somit deutlich stärker abgeschwächt als andere asiatische Währungen.

 

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Im Oktober fiel der Yen zum ersten Mal seit 32 Jahren unter die Marke von 150 Yen pro Dollar, da die BOJ entgegen dem globalen Trend an ihrer ultralockeren Geldpolitik festhielt. Im Vergleich dazu lag der Singapur-Dollar am 21. Dezember nur 0,15 Prozent niedriger als der US-Dollar. In ihrem Versuch, die Inflation einzudämmen, hatte die Zentralbank des Stadtstaates die Geldpolitik im Oktober zum fünften Mal seit Oktober 2021 gestrafft.

Rohstoffe

Die durch den Ukraine-Krieg verursachten Unterbrechungen der Versorgungsketten haben gezeigt, wie ungleichmäßig die Rohstoffe weltweit verteilt sind. Da die Ukraine ein wichtiger Getreide-Exporteur und Russland ein wichtiger Öl- und Gas-Exporteur ist, schossen die Weizen- und Ölpreise nach Kriegsbeginn aus Angst vor einem Versorgungsengpass in die Höhe, was sich auch auf Unternehmen und Haushalte in Asien auswirkte. Ab Mitte des Jahres begannen die Preise für wichtige Energie-, Nahrungsmittel- und Metallrohstoffe zu sinken und haben inzwischen wieder das Vorkriegsniveau erreicht, was teilweise auf die Wiederaufnahme der Getreide-Exporte aus der Ukraine zurückzuführen ist.

Aber auch die Aussicht auf eine weltweite Konjunkturabschwächung drückte gegen Ende des Jahres auf die Marktpreise. Einige Basismetalle reagierten empfindlich auf die Wirtschaftsaussichten. So lagen die Kupferpreise am 21. Dezember um mehr als 10 Prozent niedriger als im Vorjahr, was vor allem auf die Konjunkturabschwächung in China, dem größten Verbraucher, zurückzuführen ist.

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