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Aktualisiert am 07.07.2023 - 10:43 Uhrin Karl PilnyLesedauer: 7 Minuten

Pilnys Asia Insights Peking rückt langsam vom Schulterschluss mit Moskau ab

Händeschütteln auf Bali
Händeschütteln auf Bali: Chinas Staatschef Xi Jinping (links) und US-Präsident Joe Biden treffen zum ersten Mal seit ihrer Amtszeit aufeinander. | Foto: Imago Images / Xinhua

Am 15. und 16. November fand auf der indonesischen Insel Bali der G20-Gipfel statt. US-Präsident Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping kamen am Rande der Konferenz zu ihrem ersten bilateralen Treffen seit Bidens Amtsantritt zusammen. Bis Anfang 2020 hatte Xi viele – auch kleine – Staaten besucht, um für die Rückkehr Chinas als globale Nummer 1 zu werben.

Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte er keine Auslandsreisen mehr unternommen und war erst wieder im vergangenen September nach Kasachstan und Usbekistan aufgebrochen. Xi und der russische Präsident Wladimir Putin hatten sich beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Usbekistan getroffen und dort demonstrativ ihre „grenzenlose Partnerschaft“ zelebriert. Putin hatte lange offengelassen, ob er nun an dem G20-Gipfel teilnehmen würde. Letztlich wurde er dort von Außenminister Lawrow vertreten, der nach einem Kurzauftritt jedoch überstürzt wieder abreiste.

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Es war hingegen schon lange klar, dass sowohl Biden als auch Xi anreisen würden. Als Xi Jinping 2017 den damaligen amerikanischen Präsidenten Trump traf, wurde er mit militärischen Ehren empfangen. Seine erste persönliche Begegnung mit dem amtierenden Präsidenten Biden fand nun ohne Pomp auf neutralem Boden statt. Biden hatte seit seinem Amtsantritt im Januar 2021 fünfmal mit Xi telefoniert beziehungsweise per Video gesprochen. Immerhin kennen sich beide schon, seit sie 2011 – seinerzeit als Vizepräsidenten – erstmals zu einem persönlichen Kennenlernen in China zusammengetroffen waren. Xi begrüßte Biden ohne Mundschutz und mit einem Händeschütteln – anders als noch Bundeskanzler Scholz in der Woche zuvor.

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Beide haben ihren Willen bekräftigt, die Beziehungen zwischen ihren Ländern trotz aller Differenzen voranzubringen. Der derzeitige Zustand der Beziehungen entspreche weder den fundamentalen Interessen der beiden Länder und ihrer Völker noch den Erwartungen der internationalen Gemeinschaft. Die erwarte, dass die beiden Länder ihre Beziehungen vernünftig fortführten. „Als Führer von zwei großen Ländern müssen wir den richtigen Weg für die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und China vorgeben, während wir uns vorwärtsbewegen“ bekräftigte Xi, und erinnerte an das bis dahin letzte persönliche Treffen beim Weltwirtschaftsforum 2017 in Davos.

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