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Pimco & Co. Rentenspezialisten erwarten raschere Fed-Zinserhöhungen mit Trump

Investoren von Pacific Investment Management Co. bis TIAA Global Asset Management sehen den Anstieg der langfristigen Treasuries nach Trumps Wahlsieg als Zeichen für eine zunehmende Inflation. Das bedeutet, dass der seit langem schlummernde Teil des Doppelmandats der Federal Reserve die Währungshüter zwingen könnte, rascher die Fremdkapitalkosten zu erhöhen, als sie dies 2016 getan haben. Sie haben dies immer wieder vertagt, nachdem sie Ende vergangenen Jahres ihren Zielsatz auf eine Spanne von 0,25 Prozent bis 0,5 Prozent erhöht haben. Scott Mather von Pimco rechnet mit drei Zinserhöhungen bis Ende 2017.

Der Swap-Handel zeigt die Erwartung für einen rascheren Straffungszyklus. Die Overnight Index Swap-Kontrakte implizieren, dass der Benchmark-Satz der Notenbank in zwei Jahren bei 1,02 Prozent liegen wird, verglichen mit erwartet 0,82 Prozent Ende vergangener Woche. Damit steht der Markt kurz davor, eine weitere Zinserhöhung einzupreisen, da angesichts des Wahlsiegs von Trump und der Mehrheit der Republikaner im Kongress ein Ausgabenschub zur Ankurbelung der US-Wirtschaft wahrscheinlich ist.

„Wir beobachten eine höhere und ausgeglichenere Inflationsprognose und eine raschere Normalisierung der Politik“, schrieb Mather, Chief Investment Officer für Kernstrategien bei Pimco in Newport Beach, Kalifornien, in einer Mitteilung. „Das bedeutet, dass die Fed sich bei Zinserhöhungen im kommenden Jahr rascher bewegen wird als der Markt eingepreist hat“, erläuterte er. Mather erwartet „zwei bis drei Zinserhöhungen vor Ende 2017.“

Trump, der 70-jährige Immobilien-Tycoon und designierter US-Präsident, hat versprochen, die Steuern zu senken und bis zu 500 Milliarden Dollar in Infrastruktur zu investieren. Seine Vorschläge würden die Verschuldung des Landes um 5,3 Billionen Dollar erhöhen, schätzt der unparteiische Ausschusss Committee for a Responsible Federal Budget. Die marktfähigen Schuldverschreibungen der Regierung haben sich unter Barack Obama bereits mehr als verdoppelt auf ein Rekordvolumen von fast 14 Billionen Dollar.

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Die vom Markt implizierte Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung der Fed im Dezember liegt bei 82 Prozent, verglichen mit 76 Prozent Ende vergangener Woche. Das zeigen von Bloomberg ausgewertete Daten zu den Fed Fund Futures. Die Chancen sanken kurz unter 50 Prozent ab, als sich das Wahlergebnis Dienstagnacht abzeichnete, wie den US Overnight Indexed Swaps zu entnehmen ist, die 24 Stunden am Tag gehandelt werden. Sie haben in der Regel eine leicht geringere Wahrscheinlichkeit als die Berechnungen auf Basis der Futures.

Jedoch ist eine Zinserhöhung im Dezember noch keine ausgemachte Sache, meint Jim Vogel, Leiter Zinsstrategie bei FTN Financial in Memphis, Tennessee. „Sie könnten es leicht auf die erste Sitzung 2017 verschieben, ohne das Gefahr besteht, dass die Wirtschaft außer Kontrolle gerät“, so Vogel.

Indes ziehen die Inflationserwartungen an. Die 10-jährige US-Break-even-Rate - eine Messgröße der Inflationserwartungen über 10 Jahre - kletterte am Mittwoch um 11 Basispunkte auf 1,85 Prozent. Das ist das höchste Schlusskurs-Niveau seit Juli 2015. Am Donnerstag lag sie bei 1,84 Prozent. Gleichzeitig legte die 30-jährige Break-even-Rate um 14 Basispunkte auf 2,04 Prozent und erreichte ebenfalls ein 16-Monats-Hoch.

Wenn Trump die fiskalpolitischen Anreize ausweitet, „könnte die Fed gezwungen sein, rascher zu reagieren, wenn sie sich ihrem Inflationsziel von zwei Prozent nähert oder es leicht überschreitet“, sagt Joe Higgins von TIAA Global Asset Management. „Es ist nicht unvorstellbar, dass das Tempo der Fed-Erhöhungen rascher ist, als es sonst sein würde.“

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