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Pimco-Experte Andreas Schmid: Richtig Streuen mit Alternatives

Alternative Anlagen können Anlegern eine interessante Möglichkeit bieten, ihre Portfolios zu diversifizieren, weniger anfällig für die Schwankungen an den Märkten zu machen und ihnen gleichzeitig dabei helfen, ihre langfristigen Anlageziele zu erreichen – selbst in Phasen der Unsicherheit an den Märkten.
Natürlich gehen mit diesen potenziellen Vorteilen auch zusätzlich Komplexität und Risiken einher. Deshalb müssen Investoren unbedingt verstehen, wie die verschiedenen Strategien funktionieren. Nur so können sie fundierte Entscheidungen über die Rolle von Alternativen Investments in ihren Portfolios treffen.
Aber was sind Alternative Investments? Einfach ausgedrückt, handelt es sich dabei um jede Anlage, die über die traditionellen Long-only-Vehikel, wie Aktien und Anleihen, hinausgeht. Da Alternative Anlagen in der Regel geringere Korrelationen zu traditionellen Asset-Klassen aufweisen, werden sie in erster Linie zur Portfoliodiversifizierung eingesetzt.
Um zu verstehen, welche Rolle Alternative Investments in einem Portfolio mit längerem Zeithorizont spielen können, kann ein genauerer Blick auf die Vermögensallokation institutioneller Anleger hilfreich sein.
In den Portfolios institutioneller Investoren dominieren häufig prozyklische Risiken. Das liegt daran, dass sie Aktien und andere langfristige Risikopositionen einsetzen, um langfristig positive Erträge zu erzielen. Um prozyklische Engagements über längere Zeithorizonte aufrechtzuerhalten, setzen institutionelle Portfolios auch häufig auf hochwertige festverzinsliche Wertpapiere. Hier soll die Duration die Portfolios während zyklischer Abschwünge stützen.
Aktien und Anleihen allein reichen zum Diversifizieren nicht immer
Dieser Ansatz hat sich in den letzten Jahrzehnten im Großen und Ganzen bewährt. Das könnte auch in Zukunft so bleiben. Jedoch hat das Jahr 2022 Anlegern bewusst gemacht, dass es Auswirkungen auf ihre Portfolios haben kann, wenn sich die Korrelationen zwischen Aktien und Anleihen plötzlich von negativ zu positiv verschieben.
Dieser Wechsel des Korrelationsregimes in Verbindung mit einem hohen Maß an makroökonomischer Unsicherheit in Bezug auf Inflation und Wirtschaftswachstum veranlasst nun viele Anleger dazu, defensive Alternativen einzubeziehen. Sie erkennen die Attraktivität der "Diversifizierung ihrer Diversifikatoren", und setzen neue Strategien ein, um ihre Portfolios robuster aufzustellen.
Der institutionelle Ansatz zur Portfoliodiversifizierung hat sich über die Zeit stetig weiterentwickelt. Während Barmittel und Kernanleihen bis in die 1980er Jahre die typischen defensiven Elemente klassischer 60/40-Portfolios waren, kamen in den folgenden Jahrzehnten andere Vermögenswerte wie langlaufende Staatsanleihen, defensive Hedgefonds, Gold und Rohstoffe hinzu.