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Pimco-Experte fordert Anpassung traditioneller Anlagestrategien

Asiatinnen beim Shopping. Aufholprozess der <br> Schwellenländer setzt sich fort . Quelle: Istock
Asiatinnen beim Shopping. Aufholprozess der
Schwellenländer setzt sich fort . Quelle: Istock
„Anlagestrategien, die in der Vergangenheit erfolgreich waren, dürften angesichts der Herausforderungen der nächsten Jahre Schwächen zeigen oder Anleger sogar zusätzlichen Risiken aussetzen. Eine Überprüfung und Anpassung ist daher dringend nötig“, fasst Andrew Bosomworth, Leiter des deutschen Portfoliomanagements bei Pimco und Geschäftsführer der Allianz Global Investors, die Ergebnisse von Pimcoss Secular Forum zusammen.

Bei dem einmal jährlich in der Firmenzentrale in Newport Beach, Kalifornien stattfindenden Secular Forum entwickeln PIMCOs Anlageexperten ihren globalen Ausblick zu den wichtigsten anlagerelevanten Trends der nächsten drei bis fünf Jahre. Der Secular Outlook beeinflusst maßgeblich die Anlagestrategie und die Produktentwicklung bei der Tochtergesellschaft von Allianz Global Investors.

Aufholprozess der Schwellenländer setzt sich fort

„Wir rechnen mit einer weiterhin uneinheitlichen globalen Wirtschaftsdynamik“, erläutert Bosomworth. Während die Pimco-Experten für die industrialisierten Volkswirtschaften über die kommenden Jahre ein insgesamt enttäuschendes BIP-Wachstum von etwa 2 Prozent jährlich. erwarten, rechnen sie für die Schwellenländer mit deutlich höherem Wachstum von rund 6 Prozent jährlich. Der wirtschaftliche Aufholprozess dürfte jedoch von periodisch wiederkehrenden Inflationssorgen, unerwünscht hohen Kapitalzuflüssen und politischen Eingriffen in die Märkte begleitet werden.

Große Bedeutung dürfte in den nächsten Jahren der Bonität von Staaten zukommen. Der tendenziellen Verschlechterung und Differenzierung in den Industriestaaten steht die nachhaltige Bonitätsverbesserung bei den Schwellenländern gegenüber. Dadurch verliert die traditionelle Sichtweise an Bedeutung, die Staatsanleihen von Industriestaaten als kreditrisikofreie Anlagen betrachtet. Im Gegensatz dazu dürften Kreditrisiken in Schwellenländern eine geringere Rolle spielen, zugleich dürfte die historische Korrelation von Emerging Markets mit risikobehafteten Anlageklassen abnehmen.  

Finanzielle Repression vermeiden, Extremrisiken absichern

In Folge der globalen Finanzkrise haben die politischen Entscheidungsträger in den Industriestaaten weltweit mit Maßnahmen wie geringen Leitzinsen, quantitativer Lockerung und fiskalpolitischen Maßnahmen die Finanzmärkte gestützt. Das ermöglichte trotz schwacher und uneinheitlicher Fundamentaldaten hohe Erträge an den Finanzmärkten, insbesondere in den risikobehafteten Marktsegmenten. „Man könnte sagen, dass Anleger im Zuge dieses Prozesses per saldo Erträge von der Zukunft ‚geborgt’ haben. Dieser Mechanismus funktioniert jedoch nur in begrenztem Umfang“, sagt Bosomworth. Die bereits komprimierten realen Renditen dürften daher das Potenzial für künftige Erträge begrenzen.
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