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Pioneer warnt Inflation wird eher in Europa anziehen als in USA

Mario Draghi, der Präsident der Europäischen Zentralbank, werde Erfolg dabei haben, die Deflationsgefahr abzuwenden und die Lebenshaltungskosten anzuheben, sagte Cosimo Marasciulo, Leiter Staatsanleihen Europa bei Pioneer. Er setzt darauf, indem er Bondmarkt-Derivate einsetzt.

In den USA werde die Federal Reserve durch die Anhebung der Zinsen die Inflation zu Fall bringen, erwartet er.

„Im Euroraum haben wir eine Zentralbank, die noch voll auf Anreize setzt - und das ist gut für die Inflation“, sagte Marasciulo am Dienstag auf einer Konferenz in Singapur. „In den USA haben wir eine Zentralbank, die zwischen Juni und September voraussichtlich die Zinsen anhebt. Der Markt denkt, wenn die Fed die Zinsen erhöht, wird das den Inflationsdruck in Schach halten.“

In Europa haben Anleihen mit Inflationsschutz in den letzten zwölf Monaten elf Prozent zugelegt, wie Index-Daten von Bank of America zeigen. In den USA lag der Ertrag bei 3,9 Prozent.

Draghi hat dieses Jahr eine quantitative geldpolitische Lockerung (QE) über Anleihekäufe in Gang gebracht und will der Deflationsgefahr begegnen, indem er Geld in das Bankensystem pumpt. Der Euro hat gegenüber dem Dollar seit Jahresanfang elf Prozent verloren. Das hilft dem Wirtschaftswachstum im Euroraum, denn die Exporte der 19 Mitgliedsländer werden günstiger.

Die Fed führte in den Jahren 2008 bis 2014 ein QE-Programm durch und erwägt nun, die Zinsen erstmals wieder anzuheben. Im Jahr 2010 hatte eine Gruppe von 23 Personen, darunter John Taylor, Professor an der Stanford University, in einem Schreiben den damaligen Fed-Vorsitzenden Ben S. Bernanke gewarnt, das Programm berge das Risiko, die Inflation anzuheizen. Fast fünf Jahre später liegt die Inflation in den USA bei 0,3 Prozent. Das Ziel der Fed für die Preissteigerungsrate liegt indes bei zwei Prozent.

Die EZB werde mit ihrem Programm mehr Glück haben, sagt Marasciulo, der von Dublin aus für Pioneer arbeitet. Die Gesellschaft verwaltet 240 Milliarden Dollar.

„Die Dinge bessern sich“ in Europa, so Marasciulo. Die Daten für Wachstum und Inflation hätten sich schon verbessert, bevor das QE-Programm angekündigt wurde. Er erwartet für die nächsten Quartale noch höhere Revisionen nach oben bei Wachstum und Inflation.

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