Private Krankenversicherung (PKV) PKV-Anbieter sollen mehr Corona-Kosten tragen

Auch private Krankenversicherer sollen sich an den allgemeinen Kosten der Pandemie-Bekämpfung beteiligen, fordern Politiker von Union und SPD in einem gemeinsamen Änderungsantrag zum dritten Bevölkerungsschutzgesetz, berichtet aktuell das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Demnach sollten die PKV-Anbieter ungefähr 10 Prozent der Kosten für Corona-Impfungen in den geplanten Impfzentren übernehmen.
Die Quote entspreche dem Anteil der Privatversicherten an der Gesamtbevölkerung. Beim Impfen solle es nämlich möglichst unbürokratisch ablaufen und keine Einzelfallabrechnung geben. Bisher zahle die PKV nur für die individuellen Pandemie-Kosten ihrer Versicherten. Alle Tests und ein Großteil der erhöhten Kosten der Kliniken würden hingegen aus den Reserven der gesetzlichen Krankenversicherung bezahlt.
Finanzbeitrag der PKV zur Corona-Pandemie
Die pauschale Abrechnug sei somit gerechtfertigt, zitiert das RND aus dem Entwurf. Das sieht der Branchenverband der privaten Krankenversicherer anders: „Insgesamt zahlt die PKV 2020 Corona-bedingte Zusatzausgaben von schätzungsweise über einer Milliarde Euro, zusammen mit der Beihilfe sogar fast 1,4 Milliarden. Damit leistet die PKV weit mehr für die Bewältigung der Pandemie, als es ihrem Versichertenanteil entspricht.“
Der PKV-Verband benennt beispielsweise Zusatzentgelte für Corona-Tests in Krankenhäusern. Diese leisteten die Privaten ebenso wie die gesetzlichen Krankenversicherungen. Zudem beteilige man sich auch am Bonus für die Pflegekräfte. „Allein im Krankenhaus-Bereich entstehen für die PKV dadurch 2020 Zusatzkosten in Höhe von schätzungsweise 384 Millionen Euro.“