IVFP-Rating Welche Krankenversicherer in Sachen Unternehmensqualität punkten
Das Beratungsunternehmen Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) hat auch in diesem Jahr die Unternehmensqualität von privaten Krankenversicherern in einem Benchmark-Verfahren untersucht. 34 Unternehmen wurden dabei berücksichtigt.
Im Mittelpunkt steht laut der Studienmacher folgende Frage: Wie wirkten sich in der Vergangenheit Beitragserhöhungen auf die Geschäftszahlen und damit auf die Versicherten aus? „Unser Rating der privaten Krankenversicherer gibt Aufschluss über die Kontinuität der Unternehmenskennzahlen“, sagt Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP. „Und diese Kontinuität bedingt natürlich gut kalkulierte Tarife, mit umfassendem Leistungsangebot, fairen Preisen und gerechtfertigten Beitragsanpassungen.“
So funktioniert die Methodik
Nach Angaben der Autoren wurden 210 Punkte anhand von 23 Kriterien vergeben, aufgeteilt in die Bereiche Stabilität, Sicherheit, Ertragskraft und Markterfolg. Dabei wurden nur Werte untersucht, die sich aus den Zahlenwerken der Unternehmen, respektive dessen Einbettung in eine Unternehmensgruppe (Konzernbericht) und aus öffentlich zugänglichen Quellen (Geschäftsbericht, Bafin-Berichte) herauslesen lassen. Die Bewertung erfolgte je nach Kriterium über ein, drei oder fünf Jahre. Basisjahr war dabei das Geschäftsjahr 2023.
Mehr Informationen zur Untersuchungsmethodik gibt es hier. Informationen zur konkreten Gewichtung der einzelnen Kriterien werden in den Unterlagen allerdings nur beispielhaft für einige wenige Kennzahlen aufgeführt.
Allianz zurück in der Top-Gruppe
In diesem Jahr erreichten sechs Gesellschaften die Höchstbewertung „exzellent“. Im Vorjahr war es eine weniger. Dies sind: Allianz, LVM, Provinzial, R+V, Signal Iduna und Universa. Wieder vertreten in der Spitzengruppe ist nach einem Jahr Abstinenz die Allianz. Weitere 17 Unternehmen bekamen die Note „Sehr gut“. Die Ergebnisliste kann hier eingesehen werden.
Hallo, Herr Kaiser!
Nicht nur Top-Anbieter werden mittlerweile genannt
In der Vergangenheit war das IVFP, trotz gegenteiliger eigener Darstellung, als wenig transparent und objektiv bei der Ergebnisdarstellung aufgefallen: Es wurden nur die in den Top-Kategorien platzierten Versicherer dargestellt. Beim aktuellen Rating werden alle Anbieter bis zur Bewertung befriedigend dargestellt. Das sind 33 der 34 untersuchten PKV-Unternehmen.
Dass nur ein Unternehmen schlechter als „gut“ abschneidet, spricht auf den ersten Blick für die Leistungsstärke beziehungsweise die vom IVFP definierte Unternehmensqualität. Allerdings helfen die Untersucher hier nach, indem sie eine besonders anbieterfreundliche Skalierung verwenden, indem vor die sechs bekannten Schulnoten noch die Note „Exzellent“ gesetzt wird.
Warum das IVFP kein Ranking veröffentlicht
Durch den Umstand, dass die Versicherer innerhalb der Gesamtnoten nur alphabetisch sortiert werden und keine Angabe des Ergebnisses in Punkten erfolgt, gibt es allerdings weiterhin keine echte Rangfolge im Rating. Dies ist erfahrungsgemäß den eigenen Vermarktungsabsichten der Untersucher geschuldet. Vom IVFP ausgezeichnete Versicherer können kostenpflichtige Siegel zu Marketing- und Vertriebszwecken erwerben. Ein Umstand, der beispielsweise von Verbraucherschützern wiederholt kritisiert wurde.