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Pläne der Großbanken Goldman Sachs beginnt 2018 mit Brexit-Umzug

Für Mitarbeiter, die direkt mit Kunden zu tun haben, sind eine Reihe von Städten der Europäischen Union (EU), darunter Madrid, Mailand und Paris, vorgesehen, sagte Gnodde vergangene Woche in einem Podcast. Im Rest des laufenden Jahres wolle das Unternehmen entscheiden, welche Geschäftsbereiche wohin verlagert und wie viele Mitarbeiter umziehen werden.

Auch andere Banken hatten sich vergangene Woche bei Hauptversammlungen, Ergebnisvorlagen oder anderen Anlässen zu ihren Standort-Plänen angesichts des Brexits geäußert, so auch die Deutsche Bank. Bei vielen Konzernen nehmen die Umzugsvorbereitungen offenbar konkretere Formen an.

„Die richtige Art und Weise, wie man darüber denken sollte, ist, dass es wie der Kauf einer Versicherungspolice ist“, sagte Gnodde in dem Podcast vom 24. April. „Man hofft, dass man davon nicht Gebrauch machen muss. Doch wenn man es muss, freut man sich, dass alles vorbereitet ist.”

Frankfurt wichtigste Basis innerhalb der EU

Informierten Kreisen zufolge erwägt Goldman Sachs, nach dem Brexit Frankfurt zur wichtigsten Basis innerhalb der EU zu machen. Bis zu 1.000 Mitarbeiter könnten den Angaben zufolge umziehen. Insgesamt droht London sogar, bis zu 10.000 Banken-Jobs und weitere 20.000 Stellen im Bereich der Finanzdienstleistungen zu verlieren, hieß es in einer Studie der Denk-Fabrik Bruegel.

Douglas Flint, Chairman von HSBC Holdings, erklärte am Freitag, seine Bank würde es zwar bevorzugen, Mitarbeiter in London zu belassen, plane jedoch 1000 Arbeitsstellen in den kommenden beiden Jahren nach Paris zu verlagern.

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Ebenfalls am Freitag sagte Sergio Ermotti, Konzernchef der UBS Group AG, er sehe die Gefahr, dass die Banken gezwungen würden, Notfallpläne umzusetzen. Sein Haus werde sich gegen Ende des Sommers oder Anfang Herbst entscheiden.

Jes Staley, Vorstandschef von Barclays, erklärte auf einer Konferenz in der vergangenen Woche, dass die Bank innerhalb von sechs Monaten ihre Umzugspläne in Gang setzen werde. Das Finanzinstitut hat sich für Dublin als erweiterte EU-Basis entschieden, wolle dort aber nur rund 150 zusätzliche Mitarbeiter ansiedeln, hatten informierte Personen zu Jahresbeginn berichtet.

Verlagerung von bis zu 4.000 Arbeitsplätzen

Es dürfte mindestens ein weiteres Jahr erfordern, oder möglicherweise sogar noch länger, „bis wir mehr Klarheit bekommen”, sagte Deutsche-Bank-Vorstandschef Marcus Schenck vergangene Woche im Interview mit Bloomberg. Die Verlagerung von bis zu 4.000 Arbeitsplätzen aus Großbritannien in die EU sei eines der Szenarien, die dabei in Betracht gezogen würden.

In der Zwischenzeit drängt Goldman Sachs sowohl britische als auch europäische Regierungsvertreter „hart“ dazu, eine lange Übergangsphase zu akzeptieren, um die am Ende der zweijährigen britischen Austrittsverhandlungen beschlossenen Regeln in die Tat umzusetzen, sagte Gnodde.

„Unser Ziel ist es, das nahtlos zu gestalten”, erklärte er.

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